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Das Märchen vom Affendämon und dem Baumrindenkobold.

Das Märchen vom Affendämon und dem Baumrindenkobold.

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Heidi Lachnitt (hl)


Free Account, Kreuztal

Das Märchen vom Affendämon und dem Baumrindenkobold.

Es war einmal eine grosse schlanke Pappel. Sie stand am Rande des grossen Waldes Nirgendwo.

Die Pappel war die Königin des Waldes weil sie mit ihrem Wipfel bis in den Himmel reichte.Kein Baum, ob Eiche, Birke oder Ulme erreichte ihre Grösse.

In diesem Wald wohnten die Baumrindenkobolde und die Waldelfen.Es gab auch eine Elfenkönigin. Die Kobolde hatten ihr einen wunderschönen Thron gebaut.Auf diesem sass sie jeden Tag und erzählte den Elfen und Kobolden die allerschönsten Märchen. ---

Eines Tages, als die Elfenkönigin wieder einmal eines ihrer Märchen erzählte, war aus der Pappel ein schauriges Geheule zu hören. "Was ist das?" fragten die kleinen Elfen ängstlich.Die Kobolde holten eilig ihre Pfeile aus dem Köcher und spannten ihre Bogen. Aber nichts war zu sehen.

"Habt keine Angst, ihr Lieben," sagte die Elfenkönigin, "das ist sicher nur der Wind der in dem Wipfel heult; und sie fuhr fort mit ihrer Geschichte.

"Hi, hi, ho, ho, uuuuuuaaaah" ertönte jetzt ein grelles Gelächter und jetzt war er zu sehen: Ein schwarz behaartes Ungeheuer, mit langen Armen hangelte sich an der Pappel hinunter. Bösartig blitzten seine roten Augen aus dem schwarzen Gesicht."Ihr Winzlinge" brüllte er die Baumrindenkobolde an, während er mit zwei spitzen Fingerkrallen die Pfeile aus dem Köcher eines Koboldes angelte und zerbrach,"was wollt ihr mit euren Streichholzpfeilen?
Dieser Wald gehört mir, verschwindet von hier, ihr Kroppzeug."

Ängstlich scharten sich die Elflein und Kobolde um ihre Königin, die von ihrem Thron aufgestanden war. "Wer bist du?", fragte sie das Ungeheuer.

"Ich bin Krrks, der Affendämon" antwortete dieser, "ich ernähre mich von Baumwurzeln und da ich immer sehr hungrig bin, habe ich den Wald in dem ich vorher lebte bereits aufgefressen. Eure Pappel hier, hat mir den Weg zu diesem Wald gewiesen und jetzt gehört er mir."

"Aber Krrks, wenn du die Wurzeln der Bäume auffrisst, werden sie sterben und umfallen." "Ja" kicherte der Affendämon, "die Wurzeln eurer Pappel habe ich bereits aufgefressen, sieh' her." Er dreht sich um und pustete gegen den Stamm der Pappel. Mit einem leisen Ächzen bewegte sich die Pappel und fiel dann mit einem grossen Getöse mitten in die Schar der Elfen und Kobolde.

Da lag sie nun, die stolze Pappel und um sie herum weinten und wehklagten die Elflein und Kobolde. Nur die Elfenkönigin stand aufrecht vor ihrem Thron und blitzte den Affendämon an. "Höre, du Monster, du hast den schönsten Baum unseres Waldes umgebracht und du glaubst, du kannst nun auch unsere anderen Bäume auffressen und unseren Wald zerstören. Aber wisse, dass ich die Elfenkönigin bin und Zauberkräfte habe. Es ist nicht die Art der Elfen, zu töten aber ich werde dich in einen Pilz verwandeln und du wirst den Rest deines Lebens auf dieser Pappel leben und dich von dem ernähren, was dir die Baumrindenkobolde zukommen lassen.Nämlich von dem Ungeziefer, das die Kobolde täglich aus der Rinde unserer Bäume sammeln, damit unser Wald gesund bleibt." Sie hob ihre zarten Hände und ein weisser Blitz fuhr in den Affendämon. Dieser verwandelte sich in ein unförmiges braunweisses Gebilde aus dem nur noch ein kleiner hässlicher Affenkopf mit blitzenden roten Augen heraus sah.

Da jubelten die Elfen und die Kobolde und tanzten vor Freude um den Thron der Elfenkönigin.


Schaut euch einmal um in eurem Wald, ob ihr nicht auch auf einem umgefallenen Baum einen Pilz findet, in dem ein Affendämon wohnt. Ich habe einen gesehen und für euch fotografiert.
Seht ihr das Affengesicht mit den roten Augen und seht ihr den Kobold, der auf dem Pilz sitzt?

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