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Das Märchen von der magischen Fackel

Das Märchen von der magischen Fackel

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Garrulus glandarius


Premium (Pro), Hannover

Das Märchen von der magischen Fackel

Ein gieriger Kapitän durchkreuzte einst die Weltmeere auf seiner unermüdlichen Suche nach Reichtum. Keine Reise war ihm zu lang, kein Wetter zu stürmisch und keine Gefahr zu groß. Seine Habgier war unermesslich und als er eines Tages eine Legende über eine magische Fackel vernahm, die alles was man mit ihr berührte in pures Gold verwandeln könne, gab es für den Kapitän kein Halten mehr.
Da er jedoch kein Risiko scheute und bereits mehr als nur einmal seine Mannschaft in Gefahr gebracht hatte und zudem äußerst knauserig die Heuer zahlte, wollte alsbald kein Matrose mehr bei ihm anheuern.
Blind vor Verlangen nach Gold und taub gegen die Warnungen anderer Seefahrer machte er sich eines Tages allein auf die Suche nach der magischen Fackel.
Monat um Monat durchkreuzte er einsam die See und erkundigte sich bei seinen Landgängen in den Häfen der Welt, ob jemand ihm etwas über den Verbleib dieses sagenumwobenen Schatzes zu berichten wüsste. Die Meinungen der Menschen gingen da sehr auseinander, aber die meisten vermuteten (oder hatten von anderen gehört, die es von wieder anderen erfahren hätten), die Fackel sei bei der Havarie eines Handelsschiffes, auf dem sich ein mächtiger Zauberer befunden habe, vor Kap Hoorn auf den Grund des Meeres gelangt. Also setzte der Kapitän seine Segel und machte ich auf die Reise.
Als in einer düsteren und wolkenverhangenen Nacht im trüben Schein des Mondes die Felsen von Kap Hoorn schon schwach am Horizont zu erahnen waren, kam plötzlich ein schwerer Sturm auf. Da der Kapitän aber keine Mannschaft hatte, war es ihm allein unmöglich, sein Schiff rechtzeitig abzutakeln, bevor eine mächtige Böe in das Großsegel fuhr und das Schiff mit solcher Macht auf die Felsen warf, als wäre es nur ein Spielzeugboot.
Wie könnte es auch anders gewesen sein, das Schiff zerschellte und sank. Der Kapitän jedoch, der von dem gewaltigen Sog in die Tiefe gezogen wurde, gewahrte ein seltsames Leuchten, das immer stärker und heller wurde, je tiefer er sank.
So hatte er zum Ende seiner letzten Reise doch noch den Schatz gefunden, für den er sein Leben aufs Spiel gesetzt hatte.
Doch was sollte er nun mit der magischen Fackel anfangen, die sogar unter Wasser brannte und tatsächlich alles in Gold verwandeln konnte, was er damit berührte? An Land konnte er sie nicht bringen und dort unten in seinem nassen Grab nützten ihm alle Reichtümer der Welt nichts!
So blieb dem Kapitän also nichts anderes zu tun, als bis in alle Ewigkeit in Einsamkeit und Langeweile ab und zu ein paar vorbeischwimmende Fische zu vergolden.
Sicher habt auch Ihr schon einmal welche davon zu Gesicht bekommen?

(Garrulus glandarius)

Mein dritter Beitrag zur 169. DigiArt-Challenge "Der Fisch":
https://www.fotocommunity.de/digiart/169-der-fisch/21123

Alle 14 Fotos von mir:
Hintergrund: Strand und Himmel,
Felsen: Externsteine,
Krake und Schiffswrack: Sealife Hannover,
Fischschwarm und einzelner Fisch: Aquarium im Niedersächsischen Landesmuseum,
Kapitän: Figur auf dem Dach eines Restaurants in Hindeloopen,
Goldfische: Erlebniszoo Hannover,
Fackel und Goldzauber: mit Flame Painter gemalt.

Bearbeitet mit Photoshop Elements 8 und Paintshop Pro X9.

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Dossier Surrealismus
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Exif

APN Canon EOS 700D
Objectif EF-S18-135mm f/3.5-5.6 IS STM
Ouverture 7.1
Temps de pose 1/500
Focale 18.0 mm
ISO 100

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