Das Rittergut Knau
Auf einer Hochebene des Thüringer Schiefergebirges – zwischen den Orten Knau, Plothen und Dreba – liegt Thüringens größte zusammenhängende Teichlandschaft – das „Land der tausend Teiche“. Bereits im 12./13. Jahrhundert kultivierten Mönche die sich hier weit erstreckende Sumpflandschaft. Im Laufe der Zeit erschufen sie ein ausgeklügeltes künstliches System von Himmelsteichen, die sich ausschließlich von Regenwasser speisen. Dieses einzigartige Refugium ist heute FFH- und europäisches Vogelschutzgebiet. Eingebettet in diese reizvolle Landschaft liegt das Rittergut Knau – einst das größte seiner Art in Thüringen.
Seit 1999 wird der Wiederaufbau und die Sanierung des denkmalgeschützten Ensembles von der Gemeinde Knau und den Mitgliedern des Förderkreises Rittergut Knau e.V. vorangetrieben. Die Arbeit des Förderkreises steht dabei unter dem Motto:
„Altes Bewahren, damit Neues entsteht –
Neues Leben in Alten Mauern.“
Der große Schlossbau, der heute das Gesamtbild prägt, wurde um 1608 ausschließlich zu repräsentativen Zwecken errichtet. Im ersten als auch im zweiten Obergeschoss befinden sich große Festsäle, die in ihren Dimensionen und ihrer Ausstattung außergewöhnlich sind. Derartige zweigeschossige Säle sind sonst nur in bedeutenden Residenzen zu finden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Rittergut durch die Familie Schneider umfangreich modernisiert und auf den damaligen technischen Stand gebracht. Es ist einem Glücksumstand zu verdanken, dass das Rittergut Knau nach dem 2. Weltkrieg nicht wie viele andere Güter zerstört wurde. Bis 1945 wurde es als Mustergut geführt und nach der Bodenreform zunächst als Lehr- und Versuchsgut genutzt, um ab 1952 als Forschungsstelle für Schweinezucht und -haltung der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften Berlin zu dienen. Durch die nachfolgende Nutzung als Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft wurden das Schloss und die Nebengebäude später auf Verschleiß gefahren. 1992 vernichtete zudem ein Brand das Inspektorhaus und die angrenzenden Stallungen, wodurch die große Hofanlage erstmals zum Dorf hin geöffnet wurde.
Gemeinsam mit der neuen Eigentümerin des Rittergutes, der Stadt Neustadt an der Orla, versucht unser Förderkreis Rittergut Knau e.V. die historisch bedeutsame Gutsanlage perspektivisch einer neuen Nutzung zuzuführen. Neben der Sicherung und Erforschung der Bausubstanz möchten wir dieses einzigartige Ensemble für alle Interessierten erlebbar machen, so organisiert unser Förderverein regelmäßig Schlossfeste, Ausstellungen, Lesungen und Konzerte. Durch verschiedene thematische Führungen bieten wir vielfältige Einblicke in die bewegte Geschichte des Ritterguts Knau.
Quelle:www.rittergut-knau.de
Matzel58 06/04/2021 10:48
Das Foto ist recht dunkel gehalten, passend für dieses alte Gemäuer. Diese Ecke von Thüringen kenne ich noch gar nicht, kommt auf meine to-visit Liste ;-)LG Rita
Sandy Franz 02/04/2021 18:59
Durch Deine Bearbeitung wirkt das alte Rittergut schaurig und gespenstig! Das gefällt mir gut! Sehr gut und interessant finde ich auch die Bildbeschreibung! Nur mit den Quellenangaben bist Du immer etwas sparsam ;-))LG Sandy
Klaus Rohwer 02/04/2021 18:44
Sieht ja sehr... ähm... herrschaftlich aus! Aber kann man bestimmt was draus machen. Viele Grüße: Klaus