Das römische Heizungssystem
Dass die Bewohner von Carnuntum bereits vor rund 1700 Jahren technische Meisterwerke vollbrachten, zeigt diese Rekonstruktion einer römischen Hypokaustheizung.
Darunter versteht man eine mit Holz befeuerte Fußbodenheizung, die meist auch die Wände in das Heizsystem miteinbezog. Von außerhalb des beheizten Raumes liegenden Feuerstelle wurde zunächst Holz abgebrannt. das heiße Rauchgas zog unter den aufgeständerten Fußboden (hypocaustum) und weiter durch die in den Wänden verbauten Tonrohre (tubuli) nach oben hin ab. In Verbindung mit den über Dach geführten Abzügen (durch Kamine) wird das System so von Rauchgasen den durchströmt.
Insgesamt ist das Heizungssystem eine "träge" Heizung mit langer Aufheizzeit, großem Wärmespeichervermögen und langsamer Abkühlung. Der Brennholzverbrauch ist verhältnismäßig groß. In ihrer Wirkung entspricht sie den Anforderungen, die in heutiger Zeit an eine ideale Heizung gestellt werden: eine über große Flächen gleichmäßig verteile Wärmeabgabe. Die Hypokaustheizung ist so gesehen mit dem heutigen Kachelofen vergleichbar.
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