Das Triebwerk

Das Triebwerk

gehört wohl zu den interessantesten Teilen einer Dampflokomotive. Hier überträgt sich die Kraft aus den Zylindern auf die Treibräder, an dieser Stelle wird sie für den ehrfürchtig danebenstehenden Eisenbahnfreund erlebbar. Wenn man mit leichtem Erschauern der ersten Umdrehung der Treibräder zuschaut, untermalt vom Zischen der Dampf ausstoßenden Zylinder und den ersten Abdampfschlägen weiter oben aus dem Schornsten, wenn man danebensteht, als sich das schwarze Ungetüm langsam in Bewegung setzt, wenn ein kurzes Schleudern eine Schrecksekunde hervorruft, wenn sich das immer mehr beschleunigende Stakkato aus Abdampf- und Zylinderschlägen, untermalt vom Scheppern der Achsen über die Weichenstraßen leiser werdend entfernt, bis nur noch ein paar Dampfwolken mit ihrem Odem an den abgefahrenen Zug erinnern, ja, dann ist doch die Welt in Ordnung, oder?
An diesem Tag jedoch läßt sich nur Zwiesprache mit dem Triebwerk der schnellsten betriebsfähigen Dampflok der Welt halten und die Phantasie sprießen lassen, in Erwartung der Freuden, welche sich an den nächsten Tagen anläßlich der Fahrt des Ostsee-Rheingolds ergeben werden: Dresden-Altstadt am 20.09.1981.
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