David Shiner - Gesichter in wechselndem Licht

David Shiner - Gesichter in wechselndem Licht

Olympus 100RES, offene Blende, manuelle Steuerung ISO 400
Traumcircus RONCALLI (laut STERN)
verlängert bis zum 27. 6. 2003, Rheinpark [an der Tonhalle]
DANACH: Nürnberg, München, Brüssel, Berlin

David Shiner - in Aachen und Düsseldorf sowie in Brüssel in der Manege des Circus Roncalli!

Lang ist‘s her, dass sich Roncallis roter Sanitvorhang für David Shiner öffnete. Der amerikanische Pantomime und Filmschauspieler, vor 20 Jahren von Bernhard Paul beim Circusfestival in Paris entdeckt, hat in seiner internationalen Bühnenkarriere alle nur möglichen Erfolge errungen und gefeiert. Er schaffte, was vorher keinem Artisten gelang: der Sprung an den Broadway in New York. Wo selbst schon bekannte Musicals nach einer Woche ,,strandeten“, spielte David Shiner ensuite vor ausverkauftem Haus, und die Kritik feierte ihn und seine Inszenierung ,,Fool Moon“ als ,,Fool‘s Gold on Broadway“ (so ,,Newsweek“). Shiner inszenierte dort bereits zweimal eine eigene Show, in der er natürlich auch selbst mitwirkte. Und: Er ist Preisträger des begehrten Tony-Awards - das ist der ,,Osear“ der Bühnenkunst in Amerika.

So glänzend ging das Nachwuchsfestival 1984 für den Amerikaner David Shiner in Paris seinerzeit allerdings nicht aus. Seine freche Form der Pantomime, die immer auf der ,,Mitarbeit“ des Publikums basiert, kam beim konservativen Preisgericht im ,,Cirque dHiver“ gar nicht gut an. Hätte Bernhard Paul als Jurymitglied nicht mit Engelszungen für den jungen Schauspieler geworben, Shiner wäre wohl disqualifiziert worden... So aber steht der ,,Comedy King“, wie ihn die ,,New York Times“ nun apostrophierte, heute auf dem Höhepunkt seiner internationalen Karriere und Kreativität. Nach einem Gastspiel bei Roncalli 1984 feilte David Shiner ambitioniert an seiner Karriere. In Kanada und den USA begeisterte er das Publikum ebenso wie in der Schweiz. 1993 dann der ganz große (Bühnen-) Durchbruch: Mit der Inszenierung ,,Fool Moon“ gelang dem ,,Top Clown“ (so ,,Newsweek“) am New Yorker Broadway der große Erfolg. Zwei Spielzeiten lang standen die verwöhnten Weltstadtmenschen Schlange, um sich von der lautlosen Kunst des Lachenmachens faszinieren zu lassen. Allein drei Kritikerpreise heimste Shiner hier ein.

Mit dem Musical ,,Seussical“, in dem er singend und tanzend eine Hauptrolle spielte, konnte er erst in jüngster Vergangenheit in New York an den Erfolg anschließen.

Der begehrte Tony-Award, die angesehenste Auszeichnung für Bühnenkunst nicht nur in Amerika, krönte 1999 - vorerst - Shiners Karriere.

Die verlief übrigens in recht eigenwilligen Bahnen. Zwar wusste David schon mit zehn Jahren nach dem Genuss eines Jerry-Lewis-Films, dass er ,,Clown werden“ wollte. Er studierte ja auch Theaterwissenschaften, aber zunächst arbeitete der Mann aus Boston zehn Jahre als Zimmermann in Colorado! Bevor er dann andere Bretter, nämlich die, die die Welt bedeuten, betreten konnte, dauerte es wiederum Jahre. Mit genau 100 Dollar in der Tasche landete David Shiner Anfang der 80er Jahre in Paris, um dort als Straßenkünstler seine komischen Ideen zu erproben. Eine harte Zeit, aber mit den verdienten Francs komplettierte der Pantomime schließlich seine Theaterausbildung in Stepptanz und zum Beispiel Ballett. Und 1984 fand er die Zeit reif für den ersten großen Auftritt - beim Circusfestival...
(Pressetext Circus Roncalli)