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Dawn über dem Braunkohlerevier

Dawn über dem Braunkohlerevier

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Gerd Stubenrauch


Free Account, Schophoven

Dawn über dem Braunkohlerevier

Der rheinische Tagebau. Mitten im bevölkerungsdichtesten Bundesland werde drei Braunkohletagebauen betrieben. Sie versorgen die umliegenden Braunkohlekraftwerke mit dem benötigten Kraftstoff. Vom regionalen Umweltgedanken bedenklich. Vom globale bekommt die Sache eine etwas andere Ausrichtung. Nachdem Ausstieg aus der Kernenergie ist die heimische Braunkohleverstromung die einzige Quelle für die steuerbaren Stromerzeugung im großen Stile. Es steht sicherlich außer Frage, dass die Entwicklung von Energiespeichern und Alternativen Steuerungskonzepten kommen wird. Heute existieren sie in der Form wie wir sie bräuchten noch nicht. Nun fordern einige Umweltverbände den sofortigen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung. Wäre es richtig? Wäre es sinnvoll? Hastig den nächsten Schritt zu gehen nachdem wir gerade die Kernenergie als sichere Grundversorgung abgeschaltet haben?
Ich bezweifle dies. Ein sofortiges Abschalten würde nur dazu führen, dass wir unsere Grundversorgung aus dem Ausland einkaufen würden, mit russischen Gas, mit Strom aus Kernkraftwerken unter denen so manches auf dem Sicherheitsstandard von Chernobyl ist und Kohlekraftwerken deren Umweltfilter den Namen nicht wert sind. Auf den ersten Blick würden wir natürlich umwelttechnisch „besser“ dastehen, in Wirklichkeit aber hätten wir den Betrieb und sogar den Bau von umwelttechnisch bedenklichen Kraftwerken gefördert.
Das die Zukunft der Braunkohleverstromung stark beschränkt ist, das wird heute jeder Wissen. Es ist im Grunde viel zu schade die Kohle zu verfeuern, als sie für sinnvollere Dinge zu verwenden. Es gibt bereits effizientere Methoden um Strom zu erzeugen, gerade bei den Regenerierbaren. Und gerade wir Deutschen haben die Kraft und den Ideenreichtum um neue, funktionierende Konzepte zu entwickeln. Nur leider nicht von heute auf Morgen. Dies benötigt etwas mehr Zeit. Und so werden die Menschen im rheinischen Braunkohlerevier mit der Braunkohleverstromung und deren Folgen (Heimatverlust, Staub, Lärm, Umsiedlung, etc.) leiden aber auch davon Leben (Bergleuten, Ingenieure, Techniker, Zulieferer, Maschinenbauer, etc.). Ich bin auch für den Umstieg auf erneuerbare, umweltverträgliche Energieerzeugung und –verteilung, aber bitte vernünftig, geplant und gerne auch mit deutscher Gründlichkeit.

Ich persönlich lebe zwischen zwei Tagebauen. Dem Indener und dem Hambacher. Das Bild zeigt im Vordergrund den Tagebau Inden mit dem Schaufelradbagger 255 und meiner Heimat Schophoven mit Gut Müllenark dahinter. Rechts wo der gelbe Baukran steht ist auch mein Haus. Zur Kante des Tagebau Inden habe ich 600m. Im Hintergrund sieht man die Sophienhöhe. Sie ist die Abraumhalde des Tagebaus Hambach und ist über 200 m hoch aufgeschüttet. Oben thront ein Absetzer der weiter aufschüttet. Die Distanz von Aufnahmestandpunkt dieses Bildes bis zum Gipfel der Sophienhöhe sind gerademal 10 km.

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