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den Bäumen sind vielleicht die Füße kalt

den Bäumen sind vielleicht die Füße kalt

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Mara T.


Premium (World), Kassel

den Bäumen sind vielleicht die Füße kalt

Der Schnee hängt wie kandiertes Obst im Wald.
Es war ganz gut, dass ich gleich gestern fuhr.
Den Bäumen sind vielleicht die Füße kalt...
Doch was weiß unsereins von der Natur.
Der Schnee, das könnte klarer Zucker sein.
Als Kind hat man oft Ähnliches geglaubt.
Wieso fällt mir das heute wieder ein
und weshalb überhaupt?
Vorher sind Wolken da. Und nachher schneit’s.
Wie aber kommt der Schnee denn erst hinauf?
Die Welt ist, wie gesagt, von großem Reiz.
Man passt nur gar nicht auf.
Die kleinen Flocken tanzen ein Ballett,
und viele große Berge sehen zu.
Das schneit und schneit! Die Erde liegt zu Bett.
Und kaltes Wasser hab ich auch im Schuh.
Wenn man so ganz allein im Walde steht,
begreift man nur sehr schwer,
wozu man in Büros und Kinos geht.
Und plötzlich will man alles das nicht mehr!
Ich las, es soll die ganze Woche schnein.
Für einen Menschen, der auf sich was hält,
ist es nicht leicht, im Schnee allein zu sein.
Da wackelt, eh er’s denkt, die ganze Welt.
Na ja, schon gut. Dort fließt ja auch ein Bach
und tut, als gäb es weiter nichts als ihn.
Es ist so furchtbar still. Mir fehlt der Krach.
Die ersten Nächte lieg ich sicher wach
und möchte nach Berlin.

Erich Kästner

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