Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen können

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen können

Der Nationalpark "Vallée de Mai" ist seit 1983 UNESCO Welterbe und damit eine von aktuell 2 Welterbestätten. Das andere Welterbe ist das Aldabra-Atoll, das 1150 km von der Hauptinsel Mahé entfernt liegt, aber politisch zu den Seychellen gehört.

Wie fotografiert man in einem Palmenurwald, wenn die Lichtverhältnisse schlecht, das Wetter instabil und die verfügbare Zeit knapp ist?

Am besten, man verschafft sich erst mal einen groben Überblick über das Gelände. Hier sieht man das Vallée de Mai und schon bei dieser ersten Übersicht fällt auf, dass die berühmteste der vielen endemischen Pflanzenarten sich überwiegend am Talboden befindet.

Aus dem hellgrünen Blättergewirr sticht eine Coco-de-mer-Palme heraus: sie gehört mit ca. 200 Jahren zu den ältesten Exemplaren der ursprünglich nur auf Praslin und der Nachbarinsel Curieuse beheimateten Palmenart.

Seit vielen Jahrhunderten war die Nuss der Palme bekannt, weil sie immer wieder an arabischen und indischen Küsten angeschwemmt wurde. Aber alle angeschwemmten Nüsse konnten nicht mehr keimen. Da die Seychellen damals noch nicht bekannt waren, glaubte man, die Nüsse wüchsen an riesigen untermeerischen Bäumen.

1502 wurden die Seychellen erstmals von Europäern gesichtet (Expedition von Vasco da Gama) und tauchten 1505 erstmals auf Seekarten auf. Zunächst waren die Inseln nicht besonders interessant und es dauerte über 200 weitere Jahre, bis sich Menschen auf den Inseln niederliessen. Irgendwann im 17. Jahrhundert wurde die Coco-de-mer auf der Insel Praslin entdeckt.