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Der Becher der Regenprinzessin

Der Becher der Regenprinzessin

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Der Becher der Regenprinzessin

Es war einmal ein Regentropfen.

Einer von vielen.

Und er wollte in seinem kurzen Leben auf seiner rasanten Fahrt zur Erde etwas Besonderes sein.

Rund und prall gefüllt, war er davon überzeugt, dass auch aus seiner kurzen Existenz etwas Großes, Einzigartiges werden könnte.

Diese Gedanken kamen ihm bereits während des "Falls"; genauso, wie das niederschmetternde Bewußtsein, dass sein ganzes "Leben" eigentlich nur aus diesem einen "Fall" besteht.

Er sah nämlich Millionen anderer Tropfen neben ihm, wie sie trudelnd einfach sich dem Strom hingaben und so auf ihr vorgezeichnetes und nahestehendes Lebensende hinflogen.

Nein, eigentlich haben sie nicht gewartet, sie haben sich damit unbeteiligt, in seinen Augen unmöglich, absolut passiv und bar jeder Individualität einfach nur ...abgefunden.

Und das war es, was diesem Einen blitzartig durch den Kopf ging.

Er wollte nicht so einfach "fallen".

Gleichzeitig aber war ihm seine prekäre Situation durchaus bewußt.

Noch ehe er den Gedanken zu Ende denken konnte, landete er -mit einem dicken Platsch-
auf ... meinem Gartentisch.

Wo genau, konnte er in der -seiner Sinne überschreitenden Geschwindigkeit- nicht mehr genau feststellen, spielt aber letzten Endes auch keine Rolle:

sein Wunsch ging in Erfüllung, weil:

während des Aufpralls, bildete er eine ganz kleine Krone,
mit zarten feingegliederten Wasserkristallen,
edel genug, um Märchenprinzessinnen vor Neid erblassen zu lassen.

Und damit war er etwas Besonderes.

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