Der „Blaue Bock“

Der „Blaue Bock“

Vermutlich gibt der Bildtitel bei manchem Betrachter erst einmal ein Rätsel auf, ist doch bis auf dem blaugrauen Himmel nichts blaues zu sehen.
Nach dem Mauerbau 1961 endete die S-Bahn in West-Berlin in Lichtenrade, die weitere Strecke nach Rangsdorf ging später in den Regionalverkehr auf, den man freilich damals noch nicht so nannte. Der Abschnitt Mahlow – Blankenfelde blieb quasi übrig und wurde fortan mit einem alten Steuerwagen, der von einer BLAUEN Kleinlok gezogen, bzw. geschoben wurde, bedient. Für diesen Zug bürgerte sich recht bald die Bezeichnung „Blauer Bock“ ein. Ob dabei auch die ARD-Fernsehunterhaltung mit Pate stand bleibt Spekulation.
Zumindest hielt sich die Bezeichnung auch noch als orange Loks und später dann Schienenbusse diese kurze Pendelverbindung herstellten.
Das Foto entstand an einem nebligen Oktobertag im Jahr 1975.
An dem zu sehenden Bahnsteig endet heute die S-Bahnlinie S2, die Gleise der Dresdener Bahn sind elektrifiziert und die Fußgängerbrücke, die mir als Fotoplattform diente, existiert auch nicht mehr.