Der Bogen von Kabah

Kabah ist eine der spektakulärsten Städte im Puuc-Stil und eine der weiträumigsten Anlagen von Monumenten in Yucatán, mit Pyramiden, Palästen, Triumphbögen und sacbé (Mayaschnellstraße). Über die Geschichte der Stadt weiß man wenig.
Vermutlich war Kabah eine Tochterstadt Uxmáls, die durch eine sacbé miteinander verbunden waren.

Die Stadt ist vor allem berühmt wegen ihres Palastes der Masken, der auch Codz Poop ("aufgerollte Matte") genannt wird. Das 45 m lange Gebäude ist auf einer quadratischen Esplanade mit ungefähr 80 m Seitenlänge erbaut. Die Fassade und die Seiten des Baues werden von 260 Chac-Masken (die Anzahl der Tage eines heiligen Jahres) vollständig überdeckt.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Straße erhebt sich ein rekonstruierter, freistehender "Triumphbogen", durch den der sacbé (eine aufgeschüttete Zeremonialstraße) nach Uxmál verlief. Es ist ein sog. »falschen Bogen«, der auf einer Plattform steht. Anders als in der europäischen Antike wurde die Bogenform hier nicht durch behauene Keilsteine erzielt.
Die Wölbung wurde bei den Maya vielmehr dadurch erreicht, dass die raumbegrenzenden, inneren Wandteile ab einer gewissen Mauerhöhe durch Vorkragen der Mauersteine immer weiter nach innen geneigt wurden, bis sie sich im oberen Bereich fast berührten, und der Bogen durch einen horizontalen Deckstein abgeschlossen wurde.

Das Gewölbe sieht also im Querschnitt aus wie ein auf dem Kopf stehendes großes V.
Da auf diese Weise lediglich vertikale Kräfte auf die raumbegrenzenden Längsmauern abgeleitet werden konnten, spricht man von einem »falschen Gewölbe«. Aus statischen Gründen resultierte eine starke Begrenzung der konstruktiv möglichen Spannweite. Eine größere als die hier gemessene Spannweite von 4,25 m konnte deshalb bei keinem Maya-Bogen erzielt werden.

Quelle: Indianer - Welt

..06.01.2009

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