Der Durchbruch
Nichts ist in den vergangenen 28 Jahren schneller aus dem ostdeutschen Dorf- und Stadtbild verschwunden als die die Zeichen der DDR-Alltagskultur. Kein Wunder, nahezu alles daran war ja obsolet geworden, ob nun der Konsum, das Kulturhaus oder die HO-Gaststätte. Leider hat sich kaum jemand darüber Gedanken gemacht, die oft so herrlich skurrilen Parolen über die Zeit zu retten, die mit der Wirklichkeit oft so gar nichts zu tun hatten ("Meine Hand für mein Produkt", "Arbeitszeit ist Leistungszeit", "Mein Arbeitsplatz - Kampfplatz für den Frieden" ...). Und so kann man heute nur noch raten, was wohl an dem liebevoll handgemalten Wandgemälde zu lesen war, als es noch diesen mecklenburgischen Dorfkonsum schmückte.
--carmen-- 27/05/2017 14:55
der titel...hammer! :)ich liebe diese schriften, plakate, tafeln, schildern...leider werden sie immer seltener
Gegenlichtfreundin 19/02/2017 14:04
Der Jens ist wohl unser ungekrönte Chef in diesen Dingen ... mich begeistert das immer wieder. Schön, dass Du Deine Antennen für unsere gemeinsame Vergangenheit auch auf Empfang hast!Ich kann da vielleicht folgendes beitragen:
LG Marion
† Sebastian Haerter 17/02/2017 7:37
Danke!Das ist wahrscheinlich der springende Punkt, das sehende aufmerksame Auge. Schön, dass Du auch eines hast. Den fund von 1946 (!) würde ich ja gern mal sehen. Das ist ja echt mal krass nach 71 Jahren!
brennabor 461 16/02/2017 22:07
Hallo,... herrliches Fundstück !!!
Ein ganz klein wenig möchte ich Deiner Aussage widersprechen, daß diese Relikte aus DDR-Zeiten ganz schnell verschwunden sind :-)) Man findet schon noch alte Schriftzüge mit "sozialistischen" Inhalten, man muß nur mit offenen Augen durch die Welt gehen und ein bissel empfäglich dafür sein. Klar, der ´Media-Markt´ ist jeder Stadt präsenter heute als die alten Liegenschaften von HO und Konsum :-))
Da ich aber auch dafür eine "Extra-Antenne" ständig auf Empfang habe, habe ich in den letzten Jahren in meiner Heimatstadt und auch außerhalb schon noch ein paar Fundstücke gesammelt. Erst neulich habe ich in BRB am Steintorturm die Aufschrift "Freie Deutsche Jugend" entdeckt (und natürlich fotografiert), stammt von 1946 (1.Jugendparlament in BRB) ... schon x-mal über gepinselt, schlägt der Schriftzug immer wieder durch (gute Farbe damals !!!). Fototechnisch ist HDR da sehr geeignet.
Und hier noch ein Beispiel, welches noch heute existiert, ebenfalls in BRB ...
Das sind eben Spuren vergangener Zeiten, wie lange sie noch bestehen, weiß man nicht, aber sie sind es wert dokumentiert und nochmal erwähnt zu werden, mit einem lachenden und einem weinenden Auge ;-))
Gruß Jens