"Der Eichelbischoff" (Jacques Tilly)
- ursprünglich als Mottowagen für den Düsseldorfer Rosenmontag 2021 geschaffen. Der Rosenmontagszug fiel aus, es wurden stattdessen acht der von Jacques Tilly konzipierten und gebauten Mottowagen durch die Stadt gezogen. Etwas später stand "Der Eichelbischoff" parallel zur Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischoffskonferenz vorm Kölner Dom.
Zur Erinnerung: Der frühere Kölner Bischoff Joseph Kardinal Meisner führte einen Aktenordner mit der Beschriftung "Brüder im Nebel", in dem er die Dokumentation von Mißbrauchsfällen in seinem Bereich versteckte. Wurde ein Pfarrer des sexuellen Mißbrauchs überführt, hatte das meistens keine strafrechtlichen Konsequenzen, er wurde ermahnt und woandershin versetzt - wo er sein Unwesen weiter treiben konnte.
Der neue Kölner Bischoff Kardinal Woelki versprach lückenlose Aufklärung, hintertrieb sie dann aber, indem er ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten unter Verschluß hielt.
Das ungeheuerliche Ausmaß von sexuellem Mißbrauch durch den katholischen Klerus und sein mangelhafter Wille zur Aufklärung führt bis heute zu einem massenhaften Austritt aus der katholischen Kirche, jedenfalls in Köln.
Irene 14/08/2022 3:23
Ich komme heute Nacht zum zweiten Mal zu dem Bild.Der dekorierte Wagen ist nicht der Grund, Bildsprache, unübersehbar, Deutschland ist "noch" ein freies Land.
Es sind die Kommentare dazu, ich habe sie gelesen, aufmerksam.
Ich könnte so einiges hinzufügen, Berichte von anderen Personen, sie würden allerdings hier den Rahmen sprengen, aus den dunklen, verschwiegenen Räumen der Kirchen, von Tätern und Opfern, von Ritualen, die sich wohl nicht nur meinem Verständnis entziehen, aber noch praktiziert werden.
Unter dem gütigen Mantel des Glaubens ist wohl Alles möglich und erlaubt.
In wenigen Stunden, es ist Sonntag, öffnen die Kirchen ihre Türen, Protestanten und Katholiken werden zum Gebet eingeladen, zur inneren Betrachtung.
Die wenigsten werden kommen, doch die anderen hören die Glocken, manche hören wohl besser weg, weil sonst das Gewissen aufwachen könnte.
Danke für das Bild, die Gedanken von allen dazu!
Liebe Grüße...Irene
Schneider Hannelore 09/08/2022 9:55
Den Wagen hast Du in bester Position abgelichtet, das passt doch.Beschämend ist das, da kann man nicht mehr hinschauen. Wie schon gesagt worden ist, vielleicht verstehen sie das, wenn die Sprache des Geldes spricht. Wenn man bedenkt, ein Normalverdiener führt im Jahr ca. 1300 € Kirchensteuer ab. Davon geht ca.70 Prozent nach Rom. Darüber kann man sich nur aufregen. Frauen dürfen die Kirche putzen und schmücken und sind noch stolz darauf - abgesehen von den schon angesprochenen "Kirchenrechten". Am liebsten würden sie ihre Schäfchen noch wie im Mittelalter behandeln. Im Religionsunterricht (zu meiner Zeit noch zwingend) kam die Inquisition zur Sprache - unser "Lehrer" ist fortgelaufen und ward nicht mehr gesehen. Am besten alles totschweigen, so ist es heute noch. Danke für Dein Bild und den Link - ich werde es mir anschauen..
LG Hannelore
Trisha McFarland 05/08/2022 20:16
Faszinierend, wie die Eichel genau ins Portal passt.Saulgau 04/08/2022 17:16
Ein veralteter Verein mit alten Herren an der Spitze, der jegliche Verbindung zu ihren (Noch-) Mitgliedern verloren hat. Das Schlimme daran ist, sie wollen es nicht wahrhaben! Einige in der Kirchenführung ringen nach Reformen ohne zu verstehen, dass die Einstellung die erste Reform sein sollte. Die Amtskirche in Rom verharrt bei ihrer verstaubten, längst nicht mehr zeitgemäßen Meinung und lässt damit die Gemeinden austrocknen, Papst Franziskus sagte den entscheidenden Satz: „Die Bischöfe müssen die Herde begleiten können, die weiß, wie man neue Wege geht!“Die zunehmenden Kirchenaustritte werden die Verantwortlichen vielleicht überzeugen. Denn die Sprache des Geldes wurde von jeher in Rom verstanden.
LeBreton 04/08/2022 15:18
Jacques Tilly ist weit bekannt für die von ihm entworfenen Mottowagen. Auch hier hat er wieder voll ins Schwarze (wie passend!) getroffen. VG KlausWilfried Jurkowski 04/08/2022 13:24
so lange der Staat nicht Bürgerrecht über Kirchenrecht stellt, so lange Pflicht Kirchensteuer gezahlt werden muss und der Staat auch noch eintreibt bleibt diese Altherrenkommune wie sie ist - es sollten noch mehr austreten, Frauen werden doch auch diskriminiertein prima Foto des Wagens mit passendem Hintergrund, der Text ist "leider" auch passend