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Der Hilfenator

Fast tag und nachts ist er unterwegs, der Ehrenamtlich, hilfsbereit quasi für Gotteslohn !
Immer wieder erlebt er es, dass seine Hilfe mit Undank vergolten wird. Das macht ihn traurig, doch nur kurzfristig, dann wartet auf ihn die nächste Aufgabe. Das erfordert Einfühlungsvermögen und das Hintanstellen persönlicher Interessen.

Er hilft und hilft, etwa der Rentnerin Amalie Kurzweil, die sich auf einer Klobrille sitzend verkeilt hatte und ohne fremde Hilfe nicht mehr aufstehen konnte. Oder dem Rentner Alois Vergissmeinnicht, der tagelang sein Gebiss suchte und es aus Versehen in den Bioabfall legte. Der Regulator geht mit modernster Suchtechnik vor und meist ist sein Bemühen von Erfolg gekrönt.

Solch uneigennütziges Vorgehen zeitigt natürlich auch Eifersüchteleien. So geht er nur noch mit ausgefeilter Sicherheitstechnik in die sozialen Brennpunkte. Schulterpolster, Knieschoner und andere nicht sichtbare Schutzpolster und -panzer. Doch das wäre jetzt zu intim. Seinen Namen hält er streng geheim, seine Fans nennen ihn nur Hilfenator Ab und zu nimmt er als kleines Dankeschön ein Stück Käsekuchen oder ein Stückchen Fleischwurst an. Er muss ja schließlich bei Kräften bleiben. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er nach nicht bestätigten Gerüchten durch das Sammeln von Pfandflaschen und Ziehharmonikaspiel in Fußgängerzonen.

Gut, dass es solche Menschen gibt, auf die man sich verlassen kann ! Entschuldigt bitte den abbenen Fuß, der Regulator scheut nämlich die Öffentlichkeit !


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