Der Höhepunkt der partiellen Mondfinsternis
Gegen 00.10 Uhr breche ich die Aktion: „Mondgeflüster“, ab. Mit Zahlreichen Mückenstichen an Hals, Armen und Füssen fahre ich nach Hause. Keine Autos, keine Menschen, nicht mal die vom horizontalen Gewerbe, waren unterwegs. Fast zweieinhalb Stunden hatte ich, Mutterseelen allein, auf dem Dänholm Ausgehart und dem Schauspiel am Himmel über dem südlichen Teil des Strelasunds zugeschaut. Mit dabei natürlich meine Kamera…
Die Sicht ist gut, kaum Wind, nur das leise plätschern der auflaufenden Wellen vom Strelasund ist zu hören. Und dann ein Ruf aus Richtung des Tauchhotels, parkende Autos und ein Reisebus lassen eine gute Belegung des Hotels vermuten, „Es geht los!“ Das hätte mir noch gefehlt, lärmende Menschenmassen mit Handys im Anschlag stürmen die Wiese am Strelasund. Doch nix passiert – wat ein Interessenloses Volk… Inzwischen ist es dunkel, keine Wolken, freie Sicht für freie Hobbyfotografen.
Gegen 21.30 Uhr schiebt sich der Schatten der Erde vor den Mond! Ich fokussiere mit der Hand, in der anderen den Fernauslöser habe ich dann auch nach 20 min 50 Fotos auf der Speicherkarte meiner Kamera. Wat ein kosmisches Spektakel. Inzwischen liegen 200 bis 300 erschlagende Mücken zu meinen Füssen. Meist diese Tschernobyl mutierten Riesenmücken mit ihren bis zu 4cm langen und 3mm dicken Saugrüsseln. Das tut dann schon mal weh wenn das Gerät in die menschliche Haut einfährt. Aber das kann einen in Prora gedienten Soldaten nicht erschüttern. Ich spiele ein bisschen mit der ISO Einstellung, lasse es dann aber. Wer will schon ein verrauschtes Mondfoto haben oder sehen…
Der Mond wandert, ständig neu Fokussieren, auch mal ein Foto quer über den Strelasund, eine tolle Stimmung im Schein zahlreicher Blinklichter auf dem Wasser…
Etwas mehr als die Hälfte des Erdtrabanten liegt im Kernschatten der Erde, die Farbe ist rötlich-gelb und mein 400er TAMRON erfüllt seinen Zweck. Die Maximale Finsternis ist überschritten, ich packe im Schein meiner Taschenlampe meine Plünnen zusammen und 10 min später bin ich auf dem Weg nach Haus. Im Wohnzimmer brennt noch Licht – sie hat keine Ruhe wenn der „Alte“ des Nachts durch die Gegend stürzt. Mach Dir keine Sorgen, Baby! Wer Nachts bei -15°C auf dem Rennsteig im Schnee gelegen hat, für den gibt es kaum eine Steigerung an Strapazen, schon gar nicht in einer lauen Sommernacht…
Franz Bandleon 24/07/2019 8:04
Sehr schön hast Du diesen Abend beschriebenund auch das Ergebnis kann sich sehen lassen.
LG Franz
Frau von Bödefeld 17/07/2019 19:18
Deinen Text habe ich schmunzelnd und mit großem Interesse gelesen !Klasse der Text wie auch deine Aufnahme !
LG Babs
d buehler 17/07/2019 11:27
Lange Rede - kurzer Sinn......eine Klasse Aufnahme !!
Gruß, Daniel