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Egbert Radine


Premium (Pro), Ense-Niederense

Der "Hohle Stein"...

im Lörmecketal.
Das in Jahrmillionen der Erdgeschichte von Nebenläufen der Lörmecke ausgespülte Felsmassiv des „Hohlen Steins“ erhebt sich südwestlich der Ortschaft Kallenhardt in besonders reizvoller landschaftlicher Umgebung. Bei Ausgrabungen in den dreißiger Jahren des 20. Jhd. stieß man in den zwei Höhlenbereichen auf Funde menschlicher Besiedlung und Aktivitäten aus unterschiedlichen Entwicklungsepochen seit der letzten Eiszeit.

Hier im Lörmecketal erwarteten die Rentierjäger den Frühjahrszug der Rentierherden, die am Ende der Eiszeit das Gebiet beweideten. Im Frühjahr zogen die Rentiere aus der Tiefebene auf die höher gelegenen Sommerweiden des Sauerlandes. An der Engstelle, die der Hohle Stein im Lörmecketal bildet, konnten die Rentierjäger schnell eine große Zahl Rentiere erbeuten. Rund um den Hohlen Stein wurde die Beute anschließend weiterverarbeitet.

Etliche Spuren und Artefakte reichen sogar zurück bis in die Wander- und Siedlungsphasen der Zeit um 10.000 v.Chr. Einige bis heute nicht eindeutig geklärte oder rätselhaft bleibende Ausgrabungsobjekte und ihre außergewöhnliche Fundumgebung haben diese Höhle aber auch mit geheimnisvollen Sagen, Mythen und Legenden umrankt.

Während des 30-jährigen Krieges wurde hier eine Falschmünzerwerkstatt betrieben. Noch weiter zurück, greifen populärwissenschaftliche Theorien, wonach die Höhle historischer Schauplatz von Ereignissen gewesen sein soll, die sich in den dramatischen Schilderungen des mittelhochdeutschen Nibelungenliedes wieder finden lassen. Anfang des 19. Jh. wurde der große Höhlenraum als Werkstatt von einem Sattler und Riemenschneider benutzt.

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