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Der Irrtum des Osterhasen (noch ein Kugelexperiment...)

Der Irrtum des Osterhasen (noch ein Kugelexperiment...)

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Der Irrtum des Osterhasen (noch ein Kugelexperiment...)


Überall leuchtende Frühlingsfarben, Ostern so nah,
man kann es fühlen, doch der Osterhase ist nicht da.
Vor zwei Wochen flog er auf Urlaub nach Spanien,
so erzählen es sich die Tiere unter den Kastanien.

Was soll das nur werden, wann kommt er nach Haus,
um die Ecke gerannt kommt Krümel, die kleine Maus.
Mit einer Postkarte in der Hand, ganz aufgebracht,
ruft sie aus: „Habe ich es mir nicht schon gedacht?
Es ist eine Katastrophe, Ostern wird es nicht geben,
der Osterhase muss sich in der Zeit geirrt haben,
das ist ihm noch niemals passiert in seinem Leben.
Er schreibt, er werde in zwei Wochen wiederkommen,
zeitig zu Ostern, bis dahin könne er sich sonnen…
Aber das Fest beginnt doch schon in wenigen Tagen!”

Ein aufgebrachtes Raunen geht durch die Menge,
die meisten Tiere aus der Gegend sind nun zugegen.
Das Wichtelmädchen Gisele äußert sich mit Strenge:
„Ja, der Osterhase hat sich ganz offensichtlich vertan,
doch mir ist eben etwas eingefallen, ein schlauer Plan.
Mit dem könnte es noch ein richtiges Osterfest geben.”

Das klingt überzeugend, und gibt allen Hoffnung,
das Eichhörnchen Eika macht einen großen Sprung.
„Auf mich kannst du zählen, ich bin dabei, bestimmt,
ich kann Eier bunt anmalen, so schnell wie der Wind.”
So bietet ein Tier nach dem anderen seine Hilfe an,
es gibt nichts, was das eine oder andere nicht kann.

Gus, der Wichtelbruder von Gisele, besorgt die Eier,
von den Hühnern aus dem Stall des Bauern Meier.
Die werden dann sorgfältig gewaschen, im Gartenteich,
das erledigen die Fische, allen voran Godebert, der Koi.
Dann werden die Eier getrocknet auf Moos, so weich,
Gisele hält erschöpft ein kleines Nickerchen im Heu.

Später werden die Eier angemalt, grün, gelb und blau,
versehen mit lustigen Mustern, alles sauber und genau.
Jedes Tier gibt sein Bestes, strengt sich tüchtig an,
von früh bis spät, drei Tage und drei Nächte lang.
Dann ist alles fertig, sortiert, so schön anzusehen,
Ostern ist gerettet, nichts wird mehr schiefgehen.
Oder doch? Wer soll die Ostereier jetzt verteilen?
Man muss eine Lösung finden, und sich damit beeilen.
Immer noch in Spanien verweilt er, der echte Osterhase,
hat wahrscheinlich von der Sonne eine verbrannte Nase.

Gerade hoppelt der große Hase Hans an Gisele vorbei,
gedankenverloren schaut sie ihm nach, er ist drei.
„Ja, wir werden den Hans als Osterhasen verkleiden,
und ihm beim Verstecken der Eier behilflich sein!
Er wird eine Kiepe tragen, das lässt sich nicht vermeiden.”
Gesagt, getan. Die Eier passen kaum in die Kiepe hinein.

Und dann ist es soweit, es ist Ostern, die Sonne scheint,
kein Kind muss auf bunt angemalte Ostereier verzichten,
dank der Tiere, in ihrem selbstlosen Einsatz vereint.
Davon wird man einander noch über Jahrzehnte berichten.




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Information

Section
Dossier Tiere und Pflanzen
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Publiée
Langue
Licence

Exif

APN DC-FZ82
Objectif N/A
Ouverture 2.8
Temps de pose 1/1300
Focale 3.6 mm
ISO 80

Plébiscité par