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Der Kirchner-Kubus in Königstein

Der Kirchner-Kubus in Königstein

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HL Photo


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Der Kirchner-Kubus in Königstein

Ernst Ludwig Kirchner kam 1915/16 als Patient nach Königstein. Freunde ermöglichten dem damals schon berühmten Künstler nach einem psychischen Zusammenbruch einen Aufenthalt im Sanatorium Dr. Kohnstamm. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs setzte ihm zu, er war Medikamentenabhängig. Als Teil der Therapie sollte er sich auf Anraten seines Arztes auf seine Arbeit als Künstler konzentrieren. Eine Vielzahl von Skizzen entstanden, die er später zu Gemälden ausarbeitete. Schließlich stellte ihm Dr. Kohnstamm einen Raum des Sanatoriums, den sogenannten Brunnenturm, zur Ausmalung zur Verfügung.
Die "Badenden" - ein verlorenes Hauptwerk des Expressionismus

Kirchner wählte als Motiv für die Wandbilder die „Badenden“ in Erinnerung an die Sommer auf Fehmarn. Auf der Ostsee-Insel hatte er zusammen mit seiner Lebensgefährtin Erna und Freunden unbeschwerte Zeiten verbracht. Die Gemälde von Wasser, Wellen und den sich frei und natürlich darin bewegenden Menschen beschworen die Einheit von Mensch und Natur. Im Königsteiner Sanatorium stimmten sie die Besucher auf die Wohltaten der Kur ein.
Zerstörung und Wiedergewinnung
Der Zyklus der „Badenden“ im Königsteiner Sanatorium Dr. Kohnstamm, der als „das Hauptwerk der deutschen Wandmalerei im 20. Jahrhundert“ (Karlheinz Gabler) gelten kann, wurde in der Zeit des Nationalsozialismus 1937/38 unwiederbringlich zerstört. Die damaligen jüdischen Eigentümer wurden zum Verkauf des Hauses gedrängt. Von den Wandgemälden Kirchners, dessen Kunst als "entartet" diffamiert wurde, blieben nur vereinzelte blasse Spuren.

Motiv: 26. März 2022

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