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Der kleine, freche Racker

Der kleine, freche Racker

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Oliver Schiebek


Premium (World), Düsseldorf

Der kleine, freche Racker

„Was habe ich dir gesagt?“, fragte das Teichhuhn.
„Keine Widerworte“, antwortete das Küken.
„Richtig, was noch?“
„Tun, was er sagt.“
„Ganz genau! Weiter, da war noch mehr!“
„Keine alten Leute ärgern.“
„Keine alten Leute ärgern, keine jungen Leute ärgern, einfach niemanden ärgern. Haben wir uns verstanden?“
„Jawoll, Mutter!“, sagte die kleine Ralle salutierend.
„Hast du an deinen Brustbeutel mit den fünf Euro gedacht?“
„Ja, hab´ ich.“
„Dein Handy für Notfälle?“
„Habe ich dabei!“
„In die Lunchbox habe ich dir Möhren und Sellerieschnitze eingepackt. Vergiss nicht, sie zu essen!“
„Ja, Mama!“ Das Teichhühnchen verdrehte genervt die Augen.
„Ach, hier sind noch ein paar Heftplaster. Falls du dich verletzt.“
„Wird nicht passieren, Mom.“
„Ach, komm´ her!“ Mutter Teichhuhn umarmte ihr Küken innig und fing an zu weinen.
„Mama, ich gehe doch nur zu Olli in die Nachmittagsbetreuung. Ist gut jetzt.“ Das kleine Hühnchen befreite sich mühsam aus der Umklammerung.
„Passen sie gut auf den kleinen, frechen Racker auf!“, sagte Mama Teichhuhn zu mir. „Und dass er mir nichts anstellt!“
„Keine Sorge, Ma´am. Ich bringe ihn in zwei Stunden sicher zurück, versprochen!“
„Was machen wir zuerst?“, fragte ich das Küken, als wir außer Reichweite von Mama Teichhuhn waren. „Pizza essen oder Leute ärgern?“
„Geht nicht beides gleichzeitig?“ Das Hühnchen grinste.
„Doch, natürlich!“, lachte ich und wir machten uns auf den Weg zu unserer Lieblings-Pizzeria…

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