Heide G.


Premium (World), Berlin

der Koffer

.... Die heute 42jährige Medizinerin Maike Jaeger war damals zehn Jahre alt, als ihre Eltern beschlossen, in den Westen zu gehen ...

die Ganze Geschichte zu dem Koffer könnt ihr hier nachlesen:
https://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article104532059/Ein-Koffer-als-Versteck-fuer-die-Flucht-in-die-Freiheit.html

Was, man muss sich da erst einloggen? komisch. Wer will ohne einloggen:


Ein Koffer als Versteck für die Flucht in die Freiheit
Von K. Jahr-Weidauer
18.12.2005, 04:00
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Mit der Übergabe des Fluchtkoffers von 1973 an das Mauermuseum am Checkpoint Charlie endete das Trauma einer spektakulären Flucht der fünfköpfigen Familie Jaeger aus Schöneiche bei Berlin. "Wir brauchten mehr als 30 Jahre, um zu begreifen und zu verarbeiten, was in jenen vier Tagen im August 1973 mit unserer Familie geschah", sagte Maike Jaeger bei der Übergabe des Koffers an die Museumschefin Alexandra Hildebrandt. Diese betonte, daß sich immer wieder ehemalige DDR-Flüchtlinge im Mauermuseum melden würden, um ihre Geschichten zu erzählen.

"Solche dramatischen Erlebnisse, wie sie die Jaegers erlitten hatten, dürfen nicht verloren gehen", betonte Hildebrandt. Sie gehörten zur deutschen Geschichtsschreibung dazu. Die heute 42jährige Medizinerin Maike Jaeger war damals zehn Jahre alt, als ihre Eltern beschlossen, in den Westen zu gehen. Vater Manfred Jaeger, Sportarzt bei der DDR-Basketballnationalmannschaft, und seine Ehefrau Renate, ebenfalls Ärztin, wollten im Interesse der Entwicklung ihrer drei Kinder und aus Frust gegenüber den politischen Verhältnissen die DDR verlassen. Erst versuchten sie, durch Fluchthelfer ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. "Das hätte für jedes Familienmitglied den Preis von 50 000 Westmark gekostet", erzählte Maike Jaeger. Diese Summe hätte niemand von der Westverwandtschaft aufbringen können. Es waren dann Renate Jaegers Schwester Karin und ihr Ehemann Ernst-Georg Kind aus Hannover, die kurz entschlossen gesagt hätten: "Das machen wir selbst, wir holen unsere Leute aus dem Osten." Und es klappte. Nach monatelangen Vorbereitungen startete das Wagnis an zwei aufeinanderfolgenden Tagen im August 1973. Zunächst wurden die beiden Kinder Maike und Karsten auf der Transitfahrt von Hannover nach Westberlin in den VW Variant aufgenommen, in die Koffer gesteckt und über die Grenze gebracht. Auf der Rücktour von Westberlin nach Hannover am nächsten Tag stiegen Mutter Renate und der sechsjährige Sohn Hendrik zu. Die beiden Hannoveraner schafften es wiederum, die Grenzkontrollorgane der DDR zu überlisten. Zu verdanken war der Erfolg auch dem Bruder von Manfred Jaeger, dem Pfarrer Joachim Jaeger aus Halle in Sachsen-Anhalt. Er hatte den Transport der Kinder und seiner Schwägerin zu den Parkplätzen übernommen. Die hatte er sich Wochen zuvor genau ausgesucht.

Erst nachdem der Coup erfolgreich beendet war, setzte sich auch Sportarzt Jaeger von der Basketballmannschaft ab. Diese befand sich zur gleichen Zeit zu einem Match in Wien. "Es waren für das Gelingen der Flucht unserer Familie nur diese vier Tage zwischen dem 5. und 8. August möglich", erinnerte sich Tochter Maike.

Eine Woche später vernahm die Staatssicherheit den evangelischen Pfarrer. "Ich habe bei den Vernehmungen das erste Mal in meinem Leben so gelogen, daß sich die Balken biegen konnten", erzählt der Pfarrer. Nachzuweisen war ihm allerdings nichts. So versuchte die Staatssicherheit auf anderem Weg, die Flucht wieder rückgängig zu machen. Ein enger Freund der Familie, damals Konzertmeister bei der Komischen Oper Berlin, war Informeller Mitarbeiter der Stasi. Er wurde nach Hannover geschickt, um die Jaegers zu bewegen, wieder in die DDR zurückzukommen. "In unseren Stasiakten fanden wir die Belege dafür, wie man versuchte, uns einzuschüchtern", sagte Henrik Jaeger.

der Checkpoint
der Checkpoint
Heide G.

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