Der Maulwurf

Der Maulwurf

„Der Maulwurf“, dachte Kommissar Braun bitter und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Vier Kollegen saßen ihm gegenüber, doch in ihren Augen keine Spur von Schuld. Nur der kleine schwarze Maulwurf auf dem Tisch blickte unschuldig drein.

„Drei geplante Razzien, drei Fehlschläge“, begann Braun, seine Stimme triefend vor Ironie. „Kann mir jemand erklären, warum unsere Zielpersonen immer genau Bescheid wissen?“

Stille. Der Maulwurf kratzte sich am Fell. Kommissar Schulz wollte etwas sagen, doch Braun schnitt ihm das Wort ab. „Nein, Schulz. Es gibt einen Maulwurf in unseren Reihen – und zwar wortwörtlich.“

Die Kollegen sahen sich unsicher an. „Ein Tier? Das ist doch lächerlich“, begann Meier, doch Braun ließ sich nicht beirren. „Oh, er ist nicht irgendein Tier. Er hört uns zu, ist flink und effizient. Unsere Razzien platzen nicht zufällig.“

Der Maulwurf richtete sich auf, als wolle er protestieren, doch Braun knurrte: „Für wen arbeitest du? Die Mafia? Cyberkriminelle?“

Die Situation eskalierte. Stimmen erhoben sich, Vorwürfe flogen durch den Raum – bis der Maulwurf gemächlich vom Tisch kroch. Als die Polizisten es bemerkten, war er längst verschwunden.

Am nächsten Tag klingelte das Telefon im Revier. Eine leise, knurrige Stimme sagte: „Bleibt aus meinem Revier.“ Dann… Stille.

Der Maulwurf hatte gesprochen.