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anne47


Premium (World), Köln

der Provokateur

Nicolaas Thomas Bernhard
* 9. Februar 1931 in Heerlen, Niederlande; † 12. Februar 1989 in Gmunden, Oberösterreich
war ein österreichischer Schriftsteller. 1970 erhielt er den Georg-Büchner-Preis; seit den 1980er-Jahren wird er international zu den bedeutendsten österreichischen und deutschsprachigen Autoren gerechnet.

Thomas Bernhard wurde als nichteheliches Kind in Heerlen (Niederlande) geboren. Bis Herbst 1931 verblieb Thomas auf einem Fischkutter bei Rotterdam. Im September schickte ihn seine Mutter zu ihren Eltern; er lebte dann in der Wernhardtstraße 6 im 16. Bezirk (Ottakring) von Wien.
1943 wurde Bernhard in ein nationalsozialistisches Erziehungsheim in Saalfeld geschickt. Die in Saalfeld gemachten traumatischen Erfahrungen flossen in Bernhards autobiografische Erzählungen ein. Seit April 1944 war er im NS-Internat „Johanneum“ in Salzburg untergebracht. Hier ermöglichte ihm sein Großvater Violinunterricht bei Georg Steiner, einem Mitglied des Mozarteum-Quartetts.

1950 veröffentlichte Bernhard unter dem Pseudonym Thomas Fabian die Kurzgeschichte "Das rote Licht" – damit begann seine lebenslange schriftstellerische Tätigkeit. Viele Romane und Erzählungen Bernhards bestehen zum Großteil oder zur Gänze aus Monologen des Ich-Erzählers und einem fiktiven stummen oder beinahe stummen Zuhörer oder Schüler. Es geht in den Romanen oft um die Tragik, die Vereinsamung, die Selbstzersetzung eines Menschen, der nach Vollkommenheit strebt. Ein immer wiederkehrendes Thema ist die Vollkommenheit der Kunst sowie ihre Unmöglichkeit, da nach Bernhard Vollkommenheit den Tod bedeutet.
Die meisten Theaterstücke Thomas Bernhards wurden in der Regie Claus Peymanns uraufgeführt. Zwischen dem Theatermann und dem Autor bestand zeitlebens eine spannungsvolle Freundschaft.

Bernhard provozierte vor allem in seiner österreichischen Heimat immer wieder heftige Kritik, viele seiner Aufführungen wurden von publikumswirksamen Skandalen überschattet. Am meisten und auch am emotionalsten wurde das Drama "Heldenplatz" diskutiert, das er zum 50. Jahrestag des „Anschlusses“ Österreichs an den NS-Staat geschrieben hatte. An diesem Stück, einem Psychogramm der österreichischen Gesellschaft und ihrem latenten Antisemitismus, entzündete sich schon Wochen vor der Premiere 1988 am Wiener Burgtheater eine wüste Kampagne. Alle Versuche, Peymanns Inszenierung zu verbieten oder zu hintertreiben, scheiterten jedoch. Das Stück wurde zum triumphalen Erfolg – einem der größten, die das Burgtheater in der Direktion Peymanns erlebte.
Zum letzten Mal sorgte Bernhard nach seinem Tod im Februar 1989 mit seinem Testament für Aufregung, in dem er ein allgemeines Aufführungs- und Publikationsverbot aller seiner Werke innerhalb der Grenzen Österreichs verfügt hatte.

Thomas Bernhard
Thomas Bernhard
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https://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Bernhard

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