Der Reisende
Niemand kannte seinen Namen. Niemand wußte, woher er kam. Doch einmal im Jahr, zur Zeit des Lucienfestes, tauchte er auf in dem kleinen Dorf, am Rande des Waldes. Sein seltsames Gefährt war beladen mit magisch leuchtenden Lampions aus feinstem Stoff.
Die Dorfbewohner nannten ihn nur "den Fremden". Kinder und Erwachsene gleichermaßen warteten gespannt auf seine Ankunft, denn seine Lampions waren nicht nur wunderschön, sondern auch voller Magie. Es hieß, dass jeder Lampion einen Wunsch erfüllen konnte, wenn man ihn zur richtigen Zeit und am richtigen Ort anzündete.
Eines Jahres, als das Lucienfest näher rückte, beschloss die junge Lina, dem Geheimnis des Fremden auf den Grund zu gehen. Sie war neugierig und mutig, und so schlich sie sich eines Nachts in den Wald, um den seltsamen Mann zu beobachten.
Versteckt hinter einem Baum, sah sie, wie er seine Lampions sorgfältig vorbereitete. Er sprach leise Worte in einer fremden Sprache und berührte jeden Lampion mit einer Feder, die in goldenem Licht erstrahlte. Lina konnte ihren Augen kaum trauen.
Plötzlich drehte sich der Fremde um und entdeckte Lina. Anstatt sie zu verjagen, lächelte er freundlich und winkte sie zu sich. "Komm näher," sagte er mit einer sanften Stimme. "Ich sehe, du bist neugierig. Möchtest du wissen, woher die Magie meiner Lampions kommt?"
Lina nickte eifrig und trat näher. Der Mann erzählte ihr, dass er aus einem fernen Land stammte, wo die Menschen die Kunst der Magie beherrschten. Er selbst war ein Hüter der Wünsche und reiste von Dorf zu Dorf, um den Menschen Hoffnung und Freude zu bringen.
"Jeder Lampion, den ich herstelle, enthält einen Funken dieser Magie," erklärte er. "Aber die wahre Kraft kommt von den Wünschen und Träumen der Menschen, die sie anzünden."
Lina war fasziniert und dankte dem Fremden für seine Erzählung. Als das Lucienfest begann, erzählte sie den Dorfbewohnern von ihrem Erlebnis. Von da an betrachteten sie den Reisenden nicht mehr als Fremden, sondern als Freund und Beschützer ihrer Träume.
Und so wurde das Lucienfest jedes Jahr zu einem noch magischeren Ereignis, bei dem die Dorfbewohner ihre Lampions mit neuen Hoffnungen und Wünschen anzündeten, in dem Wissen, dass der Reisende auch in diesem Jahr über sie wachen würde.
Ein Sonntagsmärchen als 2. Beitrag zur aktuellen KI-Kreativ-Challenge:
Foto-Bube 15/12/2024 14:55
Danke für deine Fantasie.. reichen..Geschichte schöner als jedes Foto dazu, denn Fsntasie braucht man für Geschichten dieser "ART: :))Falk Rauschenbach 24/11/2024 9:20
Das ist das passende Licht zum grauen November.Aber dieses Gefährt ist auch faszinierend. Da fragt man sich, wie es wohl von innen aussehen mag!
VG Falk
Jürgen Laudi 19/11/2024 18:38
Der alte Knabe ist mir sympathisch ! So vom Desain her täte ich seinen Oldtimer auf Baujahr 1910 etwa schätzen würden. Damals fuhren derlei Gefährte noch mit richtigem Benzin und nicht, wie heute, mit Dosenmilch aus biologischem Anbau. Irgendwann hat er dann seinen Knatterich umgerüstet auf Batterie, weil die Lampions bei Benzinbetrieb zu Explosionen neigten. Und sowas stört ja die Ruhe des Waldes und der darin enthaltenen Rehlein uns Schuhus. Und so reist er heute durch die Lande, muss aber jeden Abend sein E-Mobil putzen, dieweil die Kindlein von ringsum herbeiströmen, um einen Blick zu erhaschen. Und sich an dem Wunderkarren die Nasen plattdrücken. Und dabei bleibt dann immer eine kleine Fuhre Rotz kleben. Und das summiert sich ... !LG, Jürgen
Diruwi 18/11/2024 17:29
Wunderbare Lichtstimmung!Alles Gute, Dietmar
Klacky 18/11/2024 13:21
Tolle Geschichte aus der Ureifel!Klacky 18/11/2024 13:17
Da können die Kinder lange St. Martin feiern.Hoffentlich brennt keine ab wie bei mir damals.
Gruß aus dem sonnigen Süden
Klacky
Jörg Wolfshöfer 18/11/2024 11:31
Wunderbares Bild mit toller Geschichte. LG Jörgfoocon 18/11/2024 7:55
Großartig! … LG PeterLinda S. aus E. 17/11/2024 18:50
Mit den vielen Lampions kommt er garantiert nie vom Weg ab. Eine sehr schöne Arbeit, aber auch deine Geschichte dazu ist faszinierend!LG Linda
Christiane-D. 17/11/2024 17:39
Ein prächtiger und erhabener Anblick - da überkommt einen schon eine gewisse Andächtigkeit. Mit der Geschichte dazu ein Ansatz für einen zusätzlichen Feiertag im November. Der Sinn für Magie ist uns doch allen abhandengekommen.LG Christiane
Engel Gerhard 17/11/2024 16:43
ich brauchte fast den ganzen Nachmittag um wieder zu landen. Das hat auch problemlos geklappt und die Geschichte erinnert mich enorm an das indische Holi-Fest. Verbunden mit unseren Freunden ein Highlight für Geist, Seele, Augen, Nase und Magen.Dein Bild in Verbindung mit den Geschichten ist ein feinfeinfein also ein Dreimalfein
herzlich Gerhard
reibol 17/11/2024 16:26
Da hat die Märchentante aus der Eifel mal wieder fein was gezaubert.VG Reinhold
Elske Kalolo -Strecker- 17/11/2024 16:15
eine wunderbares Märchen zum Sonntagund ein wunderschönes passendes Bild dazu,
LG Elske
19king40 17/11/2024 16:04
Klasse Arbeit.LG Manni
Manfred Ludwig 17/11/2024 15:44
Eine wunderschöne Geschichte zu dem märchenhaften Gefährt :-)