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Premium (World), Berlin

Der Stellvertreter

[Alter St.-Matthäus-Kirchhof • Berliner Friedhöfe, zwischen den Jahren 2022/23 entdeckt]

Rolf Hochhuth (1.4.1931 Eschwege – 13.5.2020 Berlin) war einer der bedeutendsten Dramatiker.

Sein wichtigstes Theaterstück war "Der Stellvertreter", 1963 uraufgeführt im "Theater am Kurfürstendamm".
Mit "Stellvertreter" ist der Stellvertreter Gottes auf Erden, also der Papst, gemeint.

Das Schauspiel thematisiert die entpolitisierte Haltung des Vatikans zum Holocaust im Zweiten Weltkrieg.
Dies war ein Ergebnis des "Reichskonkordats", das der Papst und von Papen am 20. Juli 1933 unterzeichneten.

Die unsägliche Machtergreifung
Die unsägliche Machtergreifung
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Im Stück versucht der Jesuitenpater Fontana, Papst Pius XII. über den Holocaust zu informieren.
Wenn über Deportation und Vergasung der Juden in den KZs die Rede ist, hört der Papst weg.
Und das sogar, als im Oktober 1943 die Juden aus Rom nach Auschwitz deportiert werden.
Aus Protest und Verzweiflung schließt sich Fontana den Judentransporten an und wird so zum Märtyrer.

Die Premiere in Berlin führte 1963 zu internationalen diplomatischen Verwicklungen.
Im Wiener Volkstheater prügelten sich sogar einige Zuschauer.
Hannah Arendt, Beobachterin der Nürnberger Prozesse, verteidigte das Drama.
Trotz der Schande leitete Papst Paul VI. 1965 die Seligsprechung von Pius XII. ein.
Das Stück wurde in über 25 Ländern aufgeführt und 2002 von Costa-Gavras verfilmt.
Deutsche Topschauspieler: https://youtu.be/bptbf8BQ7XI

Ähnliche Kontroversen gab es 1967 um sein Theaterstück "Soldaten".
Es wirft die Frage auf, ob Churchills Bombardierung deutscher Städte ein Kriegsverbrechen war.
Interview mit Küppersbusch zum Bomber-Harris-Denkmal: https://youtu.be/uEHgIrsul-4

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