Sabine Kuhn


Premium (Pro), Herne

. . . der weg . . .

Bergfriedhof Heidelberg

Lieber Jörg, da musste ich gleich nachsehen und wurde fündig:



Bin ich dereinst gebrechlich und unheilbar schwach
und quälender Schmerz hält ständig mich wach –
das, was du dann tun musst – mach es allein.
Mein letzter Kampf wird verloren sein.

Dass du tief trauerst, das verstehe ich wohl.
dein Handeln vor Kummer nicht zögern soll.
An diesem Tag – du wirst ihn dann gehen –
muss unsere Liebe das Schwerste bestehen.

Wir lebten so viele Jahrzehnte voll Glück.
Die Furcht vor dem Tod. Doch es gibt kein Zurück.
Du möchtest gewiss nicht, dass ich leide dabei.
Drum gib mich, wenn die Zeit kommt, lächelnd auch frei.

Begleite mich dahin, wohin ich muss gehen.
Und bleibe bis zum Ende bitte neben mir stehen.
Halt mich fest in den Armen und red mir gut zu,
dann kommt mein Leben gelassen zur Ruh.

Mit der Zeit – ich bin sicher – da wirst du es wissen,
es war deine Liebe, dein zärtliches Küssen.
Dein vertrautes Lächeln, ein letztes Mal –
du hast mich befreit von Schmerzen und Qual.

Bitte gräme dich nicht, wenn du es einst bist,
der Herr dieser schwersten Entscheidung ist.
Wir waren doch beide so innig vereint.
Es darf nicht sein, dass dein Herz um mich weint.

[UNBEKANNTE/R VERFASSER/IN;
von mir abgeänderte Version]

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