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DER WIENER ZENTRALFRIEDHOF - FRIEDHOFSKIRCHE ZUM HEILIGEN KARL BORROMÄUS

DER WIENER ZENTRALFRIEDHOF - FRIEDHOFSKIRCHE ZUM HEILIGEN KARL BORROMÄUS

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DER WIENER ZENTRALFRIEDHOF - FRIEDHOFSKIRCHE ZUM HEILIGEN KARL BORROMÄUS

Die Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus ist neben Otto Wagners Kirche am Steinhof der bedeutendste Kirchenbau des Jugendstils. Nach einer Bauzeit von rund drei Jahren wurde die Kirche 1911 eingeweiht. Von 1995 bis 2000 wurde sie komplett saniert.
Bereits in der ersten Planung für den Wiener Zentralfriedhof war ein Kirchenstandort ("Kapellenhof") vorgesehen. Der Architekt Max Hegele schuf den Entwurf für die gesamte städtebauliche Achse und ihre wesentlichsten Bauten: vom Pylonentor mit den beiden seitlich angeordneten Aufbahrungshallen bis zur Kirche mit den sie segmentbogenförmig umschließenden Kolumbarien (Gruftanlagen). Hegele bezog die bereits bestehenden Sichtziegelbauten der Arkadengrüfte mit ein. Diese waren 1880/81 nach Entwürfen der Architekten Mylius und Bluntschli gebaut worden.
Während des Zweiten Weltkrieges schmolz man die Glocken der Kirche für Kriegszwecke ein. Das Dach wurde von einer Bombe zerstört. Die Kuppel mit der Mosaikausstattung wurde schwer beschädigt. Das westliche Glasfenster "Die Auferweckung des Lazarus" ging verloren. Ansonsten blieb die Jugendstilausstattung unverändert und vollständig erhalten.
Der eindrucksvolle - 58,5 Meter hohe - Zentralkuppelbau erstreckt sich mit den drei Freitreppen über eine Fläche von 2.231 Quadratmetern. Drei mächtige Säulenportale mit elf Meter breiten, 22-stufigen Freitreppen führen in das Innere der Oberkirche. Durch die Eingänge der beiden Ecktürme an der Vorderfassade gelangt man in die Unterkirche zu den Gruftkapellen.
Der Bau wird von insgesamt vier Ecktürmen flankiert. Die hinteren beiden dienen als Uhr- und Glockentürme. Die Uhren weisen statt Ziffern Buchstaben auf, die die Worte "Tempus fugit" (die Zeit flieht) ergeben. Die zwölfte Stunde wurde mit einem kleinen Kreuz gekennzeichnet.
Der zentrale Kuppelraum hat einen Durchmesser von 22,7 Metern und erreicht eine eindrucksvolle Höhe von 39 Metern. Seit 1979 finden dort auch Aufbahrungen statt.

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