Der zur Ruhe gekommene Drachen
Der Hojo-Teien im Zen-Kloster Ryoan-ji in Kyoto
Dieser berühmteste Garten Japans begeistert nicht durch üppige Pflanzenpracht oder uralte Bäume. Er ist ein trockener Landschaftsgarten, der einfach nur so daliegen will. Er ist Teil des wichtigsten Klosters der Rinzai-Richtung im japanischen Zen-Buddhismus. Er ist seit 1994 UNESCO-Weltkulturerbe. Der Name des Klosters Ryoan-ji bedeutet ungefähr "der zur Ruhe gekommene Drachen". Der Garten wurde 1499 angelegt. Er wurde seit über 300 Jahren nicht mehr verändert.
Der Garten ist nicht größer als 10 auf 30 Meter. In fünf Gruppen sind 15 Steine gesetzt, die von keiner Stelle im Garten alle gleichzeitig gesehen werden können. Den Garten betritt man nicht. Man betrachtet ihn wie ein Gemälde. So werde ich zu einem Teil des Gartens. Buddha im Nirvana, umgeben von seinen Schülern. Der Garten stellt eine geistige Reise dar. Inseln im Meer.
In der Betrachtung kehrt tiefe Ruhe ein. Ich komme zu mir und beginne ganz im Hier und Jetzt zu leben. Vergangenheit und Zukunft werden nebensächlich. Ich meditiere das Koan "mit einer Hand klatschen".
Man ist selten allein in der Betrachtung des Gartens.
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