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Deutsch-französische Tragödie

Deutsch-französische Tragödie

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Deutsch-französische Tragödie

Der Rundgang Ici-même ("genau hier trug es sich zu") in der Kernstadt Marseilles mit 51 Stationen und den dazugehörigen, auf Asphalt und Pflastersteine gesprühten Erklär-Texten rekapitulierte vor einiger Zeit die tragische Geschichte der Hafenstadt unter deutscher Besatzung von 1940 bis zur Befreiung im Jahr 1944. Das Interesse der Einheimischen war groß, In der Zwischenzeit sind die Schriftzüge verblasst, aber der Parcours steht im Internet unter https://www.museedelaresistanceenligne.org/ici_meme/ zum Nachlesen bereit. Vor dem ehrwürdigen Stadtpalast Maison Diamantée (16. Jh.) oberhalb des Rathauses - zwei der wenigen historischen Gebäude, die von der gezielten Sprengung der Häuser am Hafen durch die deutsche Wehrmacht im Februar 1943 verschont blieben - studieren zwei Französinnen gebannt den Text. 15 000 Bewohner der zuvor evakuierten Quartiere wurden mit ihrem wenigen Hab und Gut in ein Lager in Frejus überstellt. Die Mehrzahl der in den Wohngebieten am Alten Hafen lebenden Juden transportierten die Nazis, unterstützt von französischer Polizei, über die Zwischenstation Drancy bei Paris in deutsche Vernichtungslager.

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