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F.N. Guttwein


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Dianas Pfeil

Ursprünglich scheint Diana hauptsächlich eine Helferin der Frauen bei der Niederkunft gewesen zu sein. Als eine Göttin des „Draußen“ bewahrte sie die Frauen vor dessen Gefahren, also vor allem vor dämonischen Anfechtungen während der Geburt. Ihre Rolle als Helferin bei der Geburt drückte sich auch in ihrem Beinamen Lucina aus, den sie mit Juno, der anderen Geburtshelferin teilte: sie war diejenige, die das Kind ans Licht brachte, es das „Licht der Welt“ erblicken ließ. Aber sie half nicht immer, manchmal brachte sie auch den Tod, weshalb die ihr entsprechende Artemis bei den Griechen auch „Löwin der Frauen) genannt wurde.

Ihre Bedeutung als Göttin der Frauen und Geburtshelferin wird belegt durch zahlreiche sich auf Geburt und Fruchtbarkeit beziehende Votivgaben, die man in Nemi gefunden hat, z. B. Vulven, Phalli, Mütter mit Säuglingen etc. Wissowa argumentiert daher, dass Diana Nemorensis an sich keine politische Göttin gewesen sei, sondern ihre politische Bedeutung nur daher rühre, dass Aricia der Hauptort eines latinischen Städtebundes gewesen sei.

Von einem ursprünglichen Mythos der Diana – unabhängig von der griechischen Mythologie – ist nichts überliefert, da Diana schon sehr früh und fast vollständig mit der griechischen Artemis identifiziert wurde. Die griechischen Mythen wurden unter Ersetzung der griechischen Gottheiten mit ihren römischen Entsprechungen übernommen. Demnach ist Diana Jupiters Verbindung mit Latona entsprungen, war die Schwester des Apollo, blieb Jungfrau, vermählte sich nicht, usw.

Auch die Verbindung von Artemis und Hekate wurde auf Diana übertragen, weshalb Diana als Attribut neben dem Bogen sehr oft die Fackel der Hekate trägt. Da Hekate auch die Göttin der Scheidewege und Wegkreuzungen war, erscheint ab augusteischer Zeit Trivia als Name der Diana. Vergil nennt den Nemisee auch lacus triviae.

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