Dibelius’ Rache
Wenn die Sonne die Kugel der Blechprismen des Fernsehturms aus rostfreiem Stahl anstrahlt, erscheint eine Reflexion in Form eines Kreuzes.
In Anspielung auf die atheistische Grundeinstellung der sozialistischen Regierung und die Diskriminierung kirchlicher Einrichtungen in der DDR bezeichneten Berliner dieses leuchtende Kreuz als „Rache des Papstes“ oder auch, nach dem damaligen evangelischen Bischof Otto Dibelius, als „Dibelius’ Rache“.
Eine beliebte – allerdings nicht gesicherte – Anekdote in diesem Zusammenhang besagt, der Architekt sei nach Fertigstellung von der Stasi vernommen worden, um herauszufinden, ob er das Kreuz absichtlich mit eingeplant habe. Nach einer weiteren Anekdote beendete ein Regierungsmitglied die Diskussion mit dem Ausspruch: „Das ist kein Kreuz, sondern ein Plus für den Sozialismus!“ Die dritte Anekdote besagt, die Stasi habe anfänglich versucht, das reflektierende Kreuz mittels großer Spiegel vom Boden aus wegzublenden. Schließlich gibt es das Gerücht, dass in der Volkskammer der Abriss des Turmes diskutiert worden sei.
In seiner Rede vor dem Brandenburger Tor am 12. Juni 1987 griff US-Präsident Ronald Reagan eine Variation dieser Gerüchte auf. Er behauptete, die Ost-Berliner Behörden hätten seit dem Bau des Fernsehturms immer wieder mit dem Einsatz von Farbe und Chemikalien vergeblich versucht, die Lichtreflexion an der Glaskugel zu verhindern.
(Quelle: Wikipedia)
Berlin, März 2011
Matthias Renk 13/02/2012 13:01
Interessant, diese Anekdoten kannte ich noch garnicht, obwohl ich schon oft in Berlin gewesen und für sowas immer empfänglich bin :)Ich liebe diese Stelle, ich hab sie auch schon versucht irgendwie auf Platte zu bannen, aber bis jetzt ist mir das noch nicht geglückt.
Deins mit der Lichtreflexion auf der Kuppel ist schon klasse, auch der Kontrast zum blauen Himmel gefällt mir. Einzig und das war auch der erste Eindruck als ich das Bild sah, es scheint in der Breite ein wenig gestaucht?
VG matthias