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Die Aliens sind schon lange unter uns

Die Aliens sind schon lange unter uns

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sigi-man


Free Account, Schleswig-Holstein

Die Aliens sind schon lange unter uns

Mangrovensümpfe - Gambia - Westafrika

Dass wir Europäer, von den Afrikanern für verrückt gehalten werden ist völlig normal. Welcher Afrikaner käme auf die Idee in Tarnklamotten flach im Schlick zu liegen um Fiddler crabs (Winkerkrabben) zu fotografieren. Die man nicht einmal essen kann. Verschiedene Vögel, wie ein paar Exemplare der kleinsten Geierart die Kappengeier haben sich darauf spezialisiert die Krabben zu fangen. Scheinbar gibt es nur diese eine Geierart in Gambia. Die Krabben müssen ein sehr gutes räumliches Sehvermögen haben. Ihre Augen sitzen auf Stielen oberhalb des Körpers. Sobald sich etwas Größeres nähert verschwinden sie in ihrer Höhle. In Westafrika gibt es nur die 3-4 cm große Winkerkrabbe (Uca tangeri).

Wenn ich sie fotografieren will, muss ich vom Geier lernen. Der fliegt mitten in einen Bereich mit vielen Krabben. Blitzschnell sind diese verschwunden. Nun ist Geduld angesagt. Der Geier stellt sich offensichtlich so, dass sein Schatten nicht auf die Löcher fällt die er abernten möchte. Fünf bis zehn Minuten vergehen bis die ersten Krabben aus ihren Löchern schauen. Blitzschnell schlägt der Geier zu. Genauso schnell sind alle anderen Krabben verschwunden. Zwei bis drei Mal klappt die Methode, dann haben die Krabben es geschnallt und kommen längere Zeit nicht mehr heraus. Der Geier geht oder fliegt ein Stück weiter und jagt wieder erfolgreich. Für die Krabben und Geier gilt offensichtlich, was sich nicht bewegt ist ungefährlich. Ich liege im Schlick am Rand der Mangroven. Dann kommt er angeflogen. Will er mich zerlegen? Nein, direkt vor mir landet er. Offensichtlich bin ich nicht für ihn da, obwohl penetranter Verwesungs- Schlickgestank mich umgibt. Lamin mein einheimischer Guide steht oben auf dem Land. Was er wohl denkt? Ich frage ihn lieber nicht.

Commentaire 6

  • Eva-Maria Nehring 14/10/2014 21:34

    Danke
    Dein Text dazu ist köstlich.

    Eine wunderbare Aufnahme dieser interessanten Tiere.




    ...in den "Dreck" musste ich auch, aber sie waren nett zu mir und haben mich nicht zu lange warten lassen.
    :-)
    Deine tolle Schärfe habe ich leider nicht erreicht.
    LG Eva
  • sigi-man 13/10/2014 17:01

    Hallo Willy,
    Männer bleiben Männer bei den Winkerkrabben. Ist die Schere weg, wächst eine neue. Nur die ist nicht so stabil wie die Verlorengegangene. Auf Streitigkeiten darf sich die Krabbe mit der "Ersatzschere“ nicht einlassen. Sie agieren wie bisher, in der Hoffnung dass der Kontrahent es nicht merkt. Wenn ja, hat der mit der Ersatzschere schlechte Karten. Winkerkrabben mit besonders farbiger Schere in Ostafrika und Südostasien.
  • Willy Brüchle 13/10/2014 16:51

    Ausgezeichnet. Winkerkrabben konnte ich gerade in Portugal aufnehmen, aber so farbig waren sie nicht. MfG, w.b.
    P.S. Dort werden die Scheren schon gegessen. Da sie zum Anlocken der Weibchen dienen, ist es dann aus mit der Fortpflanzung. MfG, w.b.
  • hloklm 11/10/2014 22:24

    Solche kleinen Winkerkrabben haben wir in Kenia an der Küste auch gesehen. Deine bildhafte Geschichte kann ich mir sehr lebhaft vorstellen. Sie sind wirklich blitzschnell. Deine Ausdauer und der Einsatz haben sich wieder einmal richtig gelohnt. Das Foto ist klasse geworden.
    LG Heidrun
  • sigi-man 11/10/2014 21:59

    Hallo Christa,
    sie meinen es nicht beleidigend/böse. Allerdings etwas dran ist da schon.
  • Christa 747 NMI 11/10/2014 21:49

    Das Foto ist schon ein Knaller aber deine Geschicht rundet die ganze Sache ab. Ich weiss, dass die Afrikaner uns fuer verrrueck halten, sie sagen es sogar aber mit einem breiten Lachen :-)))
    Lieber Gruss Christa

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Vu de 2 201
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Exif

APN Canon EOS 7D
Objectif Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS
Ouverture 7.1
Temps de pose 1/1000
Focale 400.0 mm
ISO 200