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Thomas Reitzel


Premium (World), Fountain, RP

Die Centovallina

Die Centovallibahn verbindet als mit 1500 V Gleichstrom elektrifizierte Meterspurbahn das Ende der Gotthardbahn in Locarno und das Tessin mit der Simplonbahn in Domodòssola im italienischen Piemont.
Auf 54 km wurde eine ausgesprochene Gebirgsbahn angelegt, deren Höchststeigung nirgends mehr als 60 Promille beträgt.

Mehrfach war die Strecke in den vergangenen Jahrzehnten von schweren Unwetterschäden betroffen, was hohe Investitionen zum Wiederaufbau erforderte, aber jedesmal in Angriff genommen wurde.

Die Strecke wird gemeinsam von der Schweizerischen F.A.R.T. und der Italienischen S.S.I.F. betrieben:

FART = Ferrovie Autoliniee Regionali Ticinesi
SSIF = Società Subalpina di Imprese Ferroviarie

Bei Kilometer 21 wird der Grenzort Camedo erreicht und die Grenze auf einem hohen Steinviadukt überquert, nach dem es weiter steil bergauf geht, bevor es nach dem Scheitelpunkt auf 831 m ü.M. in mehreren Schleifen steil bergab in Richtung des Zielortes geht, wo in Domodòssola in einem Tunnel das Streckenende unter dem Normalspurbahnhof erreicht wird.

Der Streckenbeginn in Locarno wurde vor geraumer Zeit wegen dringender Straßenerweiterungen ebenfalls unter die Erde verlegt und stellt sich heute leider als ein spärlich beleuchtetes, enges, dunkles dreigleisiges Loch dar, in das zwar Rolltreppen hinunterführen, das aber heute dringend einer Runderneuerung bedürfte, was die Freundlichkeit des Erscheinungsbildes angeht.

Immerhin, man steigt ein in moderne zwei- oder dreiteilige Triebzüge mit bequemen Sitzen und - wichtig für Eisenbahnfreunde - teilweise zu öffnenden Fenstern.

Nach längerer Fahrt unter dem Stadtzentrum in der Dunkelheit des Tunnels(mit Ausweichstelle) kommt die Bahn schließlich in Locarno Sant´Antonio ans gleißende Licht des Tessins und windet sich entlang der steilen Bergflanken des weiten Melezza-Tals in Richtung Westen, wo zunächst Ponte Brolla erreicht wird.
Dort zweigte einst die Bahn ins Valle Maggia ab, die leider lange stillgelegt ist.
Weiter am Talrand entlang geht es in recht flotter Fahrt und in wenigen Kurven bis zum Eingang der einsamen Osernone-Schlucht,
die nach einem kurzen Tunnel und enger Kurve auf einer 132 m langen und 77 m hohen Stahlbrücke überquert wird.
Gleich darauf fährt der Zug in den Bahnhof von Intragna ein, der unterhalb des Ortskerns liegt.

Meine Aufnahme zeigt die Brücke über die Osernone-Schlucht,
über die einer der zweiteiligen Triebwagen in Richtung Locarno strebt.
Oberhalb liegt Intragna, das mit 65 m Höhe den höchsten Kirchturm des Tessins besitzt.

Danach windet sich die Bahn in engen Kurven und starker Steigung weiter talaufwärts, hinein ins eigentliche Centovalli - das Tal der hundert Täler.

Leider fehlte die Zeit zur Bereisung dieses Streckenteils, aber der Aufenthalt in Intragna lud ein zu einem weiteren Besuch.


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Dossier Tessin
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Exif

APN NIKON Z 6
Objectif NIKKOR Z 24-70mm f/4 S
Ouverture 4
Temps de pose 1/500
Focale 24.0 mm
ISO 100

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