die Chapelle Saint-Guillaume

die Chapelle Saint-Guillaume

in Saint-Brieuc (Bretagne) ist eine der ältesten Kirchen der Welt. Die alte Stiftskirche Saint-Guillaume, die von der Revolution zerstört wurde, lebt in einer eleganten gotischen Kapelle wieder auf. (1852 - 1856)

Die Stiftskirche Saint-Guillaume und ihre Gärten waren im Norden von dem kleinen Platz Sainte-Anne und im Westen von Pré-Tison, dem Lehen Tertre-Jouan, umgeben. Die Stadt sollte diesen Platz, der dem Kapitel von Saint-Guillaume gehörte, 1783 kaufen, um ihn in einen Waffenplatz und ein Messegelände umzuwandeln.
Auf diesem Platz, der seither Place Necker genannt wird, sollten das revolutionäre Schafott aufgestellt und die blutigen Hinrichtungen vollzogen werden. Ganz in der Nähe befand sich das alte Stadtgefängnis mit seinen Zellen, Spazierwegen mit massiven Kragsteinen, Gittern und unheimlich aussehenden Eisentüren, das die Chouans in der Nacht des 27. Oktober 1799 sprengten, um zwei- bis dreihundert Gefangene herauszuholen. Nur das Grab der Herren von La Ville-Bougault, in das man vorübergehend die Grabfigur des aus seiner Kathedrale vertriebenen heiligen Wilhelm gelegt hatte, blieb mit einem alten Mauerstück intakt.

Die Kapelle Saint-Guillaume, Place Saint-Guillaume (1852 - 1856), enthält zwei große marouflageartige Gemälde
des Malers Joseph-René Gouézou aus Briochin, die 1876 gemalt wurden.
Das eine zeigt das Apostolat des heiligen Brieuc, der auf dem mit Eichen bewachsenen Granitboden Druiden und Druidinnen, Krieger und das Volk von Armorika evangelisiert; das andere die Nächstenliebe des heiligen Guillaume (Wilhelm), der die Schätze seiner Kirche an Juden verkauft, um seine Armen zu ernähren.

Der Heilige Guillaume Pinchon (ca. 1175 - 29. Juli 1234) war ein französischer katholischer Prälat, der von seiner Ernennung im Jahr 1220 bis zu seinem Tod als Bischof von Saint-Brieuc diente. Er setzte sich für die Armen ein und verteidigte die Rechte und Privilegien der Kirche gegen weltliche Eingriffe, was ihm allerdings die Verbannung aus seiner Diözese einbrachte. Er kehrte nicht lange nach seiner Verbannung zurück und machte sich an den Bau einer neuen Kathedrale, die zum Zeitpunkt seines Todes noch im Bau war. Seine Heiligsprechung wurde am 24. März 1247 gefeiert.

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