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Klaus Degen


Premium (World), Magdeburg

Die Felsenkirche...

...in Lüderitz...
Nach der Fertigstellung des Teilstücks der Nordverlängerung der A14 bis Lüderitz, müßte die Felsenkirche bei mir fast vor der Haustür liegen...;-))
Im November 1911 wurde ihr erster Stein am Diamantberg in Lüderitz gelegt. Damit sie wachsen und fest stehen konnte, musste der Untergrund mit Sand aufgeschüttet werden. Sie sollte lange leben können auf ihrer exponierten Position. Am 4. August 1912 wurde sie feierlich eingeweiht.
In ihren frühen Jahren, da sind sie alle gekommen. Die Reichen und Schönen, die Mutigen und Mächtigen aus Deutschland. Erobern wollten sie sie, beschenken und sie schmücken mit edlem Mitbringseln: Das große Altarfenster „Jesus stillt den Sturm“ von Kaiser Wilhelm II, das dreiteilige Lutherfenster, ein Geschenk Herzog Joachim Albrechts von Mecklenburg, die reich verzierte Bibel von Kaiserin Auguste Victoria, das silbernes Taufgeschirr des Ehepaar Franz Schusters und die geschnitzten Eichenmöbel (Kanzel, Altar und Sockel) von dem Künstler Friedrich Ditzel in tagelanger Arbeit angefertigt. Geschmückt und ausstaffiert wurde die Geburtsfeier der Felsenkirche zu einem prachtvollen Fest, über das auch damals schon die Presse berichtete.
Auch heute trägt sie noch all diese Geschenke. Sie erinnern an längst vergangene Zeiten, an einen Rausch des Luxus und der Liebhaber. Erinnern an die deutsche Kolonialzeit, in der die lutherische Gemeinde sich hier einen Zufluchtsort schaffen wollte und sind zugleich historische Zeugen des Diamantenrauschs zu Beginn des Jahrhunderts in der Umgebung.
Leider sind die Tore der Felsenkirche die meiste Zeit geschlossen...
https://www.namibiana.de/namibia-information/pressemeldungen/artikel/die-felsenkirche-in-luederitz-namibia.html

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