Andreas Hosse


Premium (Complete), Bilder-Welten/Bayern

Die Frau vom Langhals Stamm

Bis acht Kilogramm wiegt das Halskorsett

Was die Padaung, auch bekannt als Kayan, so einzigartig macht? Keine Frau einer anderen ethnischen Gruppe trägt permanent so auffälligen Halsschmuck wie die sogenannten Langhals-Frauen. Traditionell bekommen die Mädchen im Alter von fünf bis sechs Jahren ihren ersten Messingring um den Hals gelegt. Schamanen ermitteln dafür das richtige Datum, die Konstellation der Sterne ist für den Beginn der Zeremonie ausschlaggebend. Ähnlich wie die Novizenweihe shin pyu bei den Burmesen, wird auch bei den Padaung dafür ein aufwendiges Fest ausgerichtet. Die Anzahl der Windungen erhöht sich sukzessive mit dem Alter, bei den meisten Mädchen und Frauen eine pro Jahr. Die Messingspirale besteht aus einem sechs Millimeter dicken Rundmaterial und wird aus einem Stück um den Hals gebogen. Bei einer betagten Frau können sieben bis acht Kilogramm Messing die Schultern belasten. Das Gewicht von dem glänzenden Halskorsett drückt im Laufe der Jahre die Schlüsselbeine und Rippen nach unten, verlängert so den Abstand zwischen Schultern und Kinn. Die Halswirbel selbst werden nicht gestreckt. Durch den einsetzenden Muskel- und Gewebeschwund wird der Hals dünner und wirkt auch dadurch wesentlich länger. Das hat den Padaung-Frauen die entwürdigenden Namen „Giraffen-Frauen“ und „Langhälse“ eingebracht.
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Lebens-Zeichen
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Andreas Hosse

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