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Die fünfte Jahreszeit

Die fünfte Jahreszeit

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Siegfried Vogel


Free Account, Lustenau

Die fünfte Jahreszeit

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Mücken spielen im schwarz-goldenen licht, im licht sind wirklich schwarze töne, tiefes altgold liegt unter den buchen, pflaumenblau auf den höhen .......... kein blatt bewegt sich, es ist ganz still. Blank sind die farben, der see liegt wie gemalt, es ist ganz still. Boot, das flussab gleitet, aufgespartes wird dahingegeben – es ruht.

So vier, so acht tage – oder vielleicht ein paar mehr

Und dann geht etwas vor

Eines morgens riechst du den herbst, es ist noch nicht kalt, es ist nicht windig, es hat sich eigentlich gar nichts geändert – und doch alles. Es geht wie ein knack durch die luft – es ist etwas geschehen, so lange hat sich der kubus noch gehalten, er hat geschwankt ...., na...na... und nun ist er auf die andere seite gefallen. Noch ist alles wie gestern. Die blätter, die bäume, die sträucher.........aber nun ist alles anders. Das licht ist hell, spinnfäden schwimmen durch die luft, alles hat sich einen ruck gegeben, dahin ist der zauber, der bann ist gebrochen – nun geht es in einen klaren herbst. Wie viele hast du? Dies ist einer davon.

Das wunder hat vielleicht 10 tage gedauert oder 12, und du hast es gewünscht, es solle nie, nie aufhören, es ist die zeit, in der ältere herren sehr sentimental werden – es ist nicht der johannistrieb, es ist etwas anderes, es ist: optimistische todesahnung, eine fröhliche erkenntnis des endes. Spätsommer, frühherbst und das, was zwischen ihnen beiden liegt. Eine ganz kurze spanne zeit im jahre.

Es ist die fünfte und schönste jahreszeit.

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