Die Geyersche Binge
Mitte Mai besuchte ich nach vielen Jahren wieder einmal den südlichen Teil meiner sächsischen Heimat: das wunderschöne Erzgebirge.
Herzlichen Dank an Uli.S.Photo
für die sachkundige Begleitung durch den UNESCO-Welterbe-Anwärter "Montanregion Erzgebirge".
Eine Pinge (in Sachsen "Binge") ist eine Vertiefung, die durch den Einsturz von Bergbaustollen in relativ geringer "Teufe" (Tiefe) entsteht.
Die Binge am Rande der Kleinstadt Geyer entstand 1704 durch intensiven Raubbau und Feuer unter dem Geyersberg.
Bei einem weiteren Einbruch am 11. Mai 1803 starben zwei Bergleute, die noch heute vor Ort liegen.
Ab 1851 diente sie als Steinbruch, bis sie 1935 unter Naturschutz gestellt wurde. Seitdem ist sie bis zu 60 m tief und 50.000 m² groß.
[Panorama aus zwei Querformatfotos]
Foto-Nomade 05/06/2014 18:43
Das Pano, Dein Text und der von Uli.S.Photo machen die ganze Sache gut verständlich und deutlich.Die Bergsicherungender Länder haben recht große Verantwortungen.
Ich hatte gelegentlichen Kontakt zu ihnen.
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Danke zu
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Uli.S.Photo 05/06/2014 0:06
...die Binge ist ein Zeugnis der gnadenlosen Ausbeute des Erzreichtums meiner Heimat. Wider jeder Vernunft wurde dort heraus geholt was es nur heraus zu holen gab.Und die Natur "rächte" sich - wie so oft an den falschen, denn von der profitierenden Obrigkeit kam keiner zu Schaden. Der Reichtum Sachsens, der Glanz Dresdens wurde mit Blut und Schweiß der erzgebirgischen Bergleute bezahlt.
Das eigentlich interessante kannst Du leider nicht im Bild zeigen. Links neben dem "Knaur" (so heißt der Felsen in der Mitte) ist in 20 - 30 m Tiefe ein größerer Hohlraum erhalten. Dieser steht zum Teil unter Wasser und bildet einen unterirdischen Teich. Das Areal wurde in den letzten Jahren durch die Bergsicherung verwahrt und ist nun so gesichert dass eine unbefugte Befahrung praktisch unmöglich ist. Leider ist es mir trotz Beziehungen nicht gelungen dort einzufahren.
Was die Tierwelt betrifft - viele Singvögel finden geschützte Brutmöglichkeiten und ausreichend Nahrung, Wald- und Haselmaus, Ringelnatter, Kreuzotter, Zauneidechse sind heimisch, Turmfalke, Wald- und Steinkauz brüten dort, seit einiger Zeit soll auch ein Uhu beobachtet worden sein.
Pflanzen - die üblichen Erstbesiedler wie Flechten , Farne, Birken, verschiedene Gräser, Heidelbeere, Brombeere, Pilze...
"Glück auf"... Uli
irminsul 04/06/2014 22:52
Da die Bewachsung spärlich aussieht dürften dort sehr viele Pflanzen wachsen die man unter Erstsiedlerversteht, Dein sehr schönes Landschaftsbild besticht durch die Bildgestaltung.
LG Jörg
Pacoli 04/06/2014 22:37
Hallo Dieter,Dein Landschaftsbild sieht sehr gut aus, gefällt mir!
Schönen Abend und liebe Grüße
Franz