Die Grenzbrücke in Gabrielahütten 1938 und 2012
Das obere Foto zeigt die Grenzbrücke im Sommer 1938.
Es war die Zeit der Sudetenkrise.
Im Mai 1938 ordnete die tschechische Regierung unter zwei relativ belanglosen Gründen eine Teilmobilisierung an.
Man verlegte tschechisches Militär in das erzgebirgische Grenzgebiet, auch in die Region Brandau, Grünthal und Gabrielahütten.
Jeder, der den Soldaten über den Weg lief, wurde kontrolliert.
Schließlich wurden, wie hier im Bild zu sehen, Grenzsperren errichtet.
An dieser Brücke waren es umgeworfene Bäume und Stacheldraht.
Die Sperren mussten Männer aus dem Dorf errichten.
Aufgeschreckt flüchtete in diesen Tagen noch so Mancher über die Grenze ins Reich.
Vor allem junge Männer im wehrfähigem Alter flohen über die Grenze.
Hatten sie doch Angst in die tschechische Armee eingezogen zu werden.
Später nahm die Geschichte dann ihren mehr oder weniger bekannten Lauf.
Mehr oder weniger bekannt deshalb, weil dieses Kapitel in der offiziellen Geschichtsschreibung so gut wie nicht stattfindet bzw. teilweise aus dem Zusammenhang gerissen, in das erlaubte Bild passend um- und hineininterpretiert wird.
Im Jahre 1959 wurden die letzten seit 1946 nicht mehr bewohnten Häuser abgerissen.
Danach wuchsen Bäume Gras über Gabrielahütten und verwischten beinahe alle Spuren des einst so lebhaft pulsierendem Dorflebens.
Dennoch kann man auch heute immer wieder Neugierige sehen, die ihr Auto auf der, der Brücke gegenüberliegenden Seite abstellen, hinübergehen und sich auf Spurensuche begeben.
Im späten Herbst und zeitigem Frühjahr wird das aufmerksame Auge dort auch fündig werden.
Standort hier: http://maps.google.de/maps?q=50.614956,13.35243&num=1&t=h&z=19
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