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Die historische Tanzlinde in Peesten

Die historische Tanzlinde in Peesten

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W.H. Baumann


Premium (World), Fichtelgebirge

Die historische Tanzlinde in Peesten

Die Tanzlinde prägte als Wahrzeichen über drei Jahrhunderte lang den alten Ortskern von Peesten und war in ihrer würfelförmigen Form einzigartig in Europa.
Erstmals erwähnt wurde die Linde in einer Gemeinderechnung von 1657. Dieser Notiz ist zu entnehmen, dass der Baum zwischen 1550 und 1600 gepflanzt wurde. Unter der ständigen Obhut der Gemeinde Peesten entwickelte er sich zu einem sehenswerten künstlichen Gebilde, das die ältere Generation noch als Tanzlinde kennt.
Die Kerwaburschen zogen am Kirchweihsonntag nachmittags um 16 Uhr vom unteren Wirtshaus Bergmann zur Gastwirtschaft Häckel, wo sie von den Mädels zum ersten Tänzchen schon erwartet wurden. Die Burschen trugen dunkle Hosen, weiße Hemden, Krawatten und ein keckes Strohhütchen auf dem Kopf. Sofort zu erkennen war der Oberortsbursche durch seinen mit Blumen verziertem Zylinder und seine weiße, schräg um die Hüften gewickelten Schürze. Er trug das wichtigste Indiz, die Blumen geschmückte und mit Bier gefüllte Gießkanne, den Biersprenger, mit sich. Die Mädchen waren bekleidet mit ihren gerade aktuellen Sommerkleidern. Ein buntes Bild ergab dieser Kerwaumzug, der nun durch das Dorf zog, unüberhörbar, denn die Burschen versuchten sich gegenseitig mit ihren Kerwarufen zu überbieten. Ein voraus gehender Akkordeonspieler oder auch manchmal eine Kapelle, taten das Ihre dazu, damit die vielen Schaulustigen auf ihre Kosten kamen.

(Kulmbacher Land)

https://www.youtube.com/watch?v=QfgVLz1Axa0

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