Die Kirche von Reinharz
Als Sonntagskirche zeige ich euch heute die Barockkirche von Reinharz, einem Ortsteil meiner Heimatstadt Bad Schmiedeberg in der Dübener Heide.
Am 17. Oktober 2004 beging der evangelische Kirchenkreis Wittenberg die 300. Wiederkehr der Weihe der Barockkirche Reinharz. 1703/04 wurde diese an Stelle der Dorfkirche, die im Dreißigjährigen Krieg sehr gelitten hatte, auf Veranlassung des Schlossherrn des benachbarten Rittergutes, der zugleich Patron der Kirche war, Herrn Heinrich Löser, erbaut. Als Vorbild für den barocken Putzbau mit dem quadratischen Westturm wird die Stadtkirche in Bad Schmiedeberg angesehen.
Das Innere der Kirche besticht durch seine einfache, aber sehr geschlossen wirkende barocke Gestaltung und Ausstattung. Dazu zählen der Altar mit dem Wappen der Familie Löser im Giebel, die Kanzel mit ihrer Rankenschnitzerei, die Emporen und die Patronatsloge, die als Winterkirche umgestaltet wurde.
Die zweimanualige Orgel auf der kürzlich instandgesetzten Orgelempore wurde 1864 als Opus 28 von Conrad Geißler (Eilenburg) erbaut. Ihre 14 Register sind noch in Originalstimmung erhalten. 1998 wurde sie durch die Orgelbaufirma Voigt (Bad Liebenwerda) restauriert und erklingt in den Gottesdiensten, bei Orgelmusiken und in Konzerten. Der Taufstein unterhalb der Orgel stammt vermutlich aus dem 12. Jahrhundert. Bei den Erneuerungsarbeiten wurde er an der Friedhofsmauer zwischen Kirche und Schloss ausgegraben und geborgen. Er repräsentiert den romanischen Stil einer vorherigen Kirche.
Der Turm enthält drei Glocken, deren kleinste und älteste um 1400 gegossen wurde. Sie ist beschädigt und müsste dringend runderneuert werden. Die beiden größeren Stahlglocken wurden 1950 als Ersatz für die dem Krieg geopferten Bronzeglocken eingehängt.
Nachdem die Kirche 1956, allerdings mit unzureichendem Material, letztmalig renoviert worden war, machten sich in den neunziger Jahren erneute umfangreiche Baumaßnahmen erforderlich, um dem schon eingetretenen Verfall entgegen zu wirken und das Gotteshaus der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. So wurde von 1996 bis 1998 der Dachstuhl saniert, das Dach mit ofengebrannten Ziegeln neu gedeckt und mit einer Traufe versehen. Das feucht gewordene Mauerwerk erhielt eine horizontale Verkieselung als Sperre und wurde außen vollständig und innen auf vier Meter Höhe neu verputzt (Opferputz). Das Innere der Kirche und die Einrichtung wurden bis 2002 durch die Restauratoren Werner und Joachim Körber (Wittenberg) gereinigt, aufgearbeitet und vorsichtig restauriert. Die insgesamt dabei entstandenen Kosten von rund 1,5 Millionen DM wurden durch unterschiedliche Förder- und Eigenmittel realisiert.
Quelle: Evangelischer Kirchenkreis Wittenberg
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag.
Trautel R. 28/04/2021 8:55
es macht freude, diese gut abgelichtete kirche mit der gutern information zu betrachten.lg trautel