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Die Kleine Kyz-Kala

Die kleine Kyz Kala ist Bestandteil des Ausgrabungskomplexes von Merw, der zum Weltkulturerbe zählt.

Die historisch weniger Interessierten können den jetzt folgenden Text gerne überspringen...
Merw war im Altertum eine Oasenstadt im Südosten des heutigen Turkmenistan in Zentralasien.
Die Überreste des alten Merw am Binnendelta des Murgab liegen bei der Kleinstadt Bairam Ali, knapp 30 km östlich der modernen Städte Murgap und Mary, von denen letztere bis 1930 ebenfalls Merw genannt wurde.Der Ort, einst eine wichtige Station an der Seidenstraße, befindet sich etwas nördlich des Karakumkanals und eines Teilstücks der Trasse der Transkaspischen Eisenbahn.
Der Platz ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. Den ersten Höhepunkt erlebte Merw im 2. Jahrtausend v. Chr. Der älteste Teil ist eine als Erk-Kala bekannte, zwölf Hektar große, befestigte Siedlung aus achämenidischer Zeit.
Während des Alexanderzugs wurde Merw erobert, in Alexandria he Margiane umbenannt und zu einer griechischen Polis ausgebaut. Vom Seleukidenkönig Antiochos I. wurde der Ort zerstört, aber unter dem Namen Antiochia in Parthien wieder aufgebaut. Diese heute als Gyaur-Kala bekannte Stadt wurde in den folgenden Jahrhunderten von den Parthern, danach bis zum Ende der Antike von den Sassaniden beherrscht.
651 n. Chr. wurde in Merw der letzte Sassanidenkönig Yazdegerd III. ermordet. Im Zuge der islamischen Expansion fiel die Stadt bald darauf an die muslimischen Araber, die das sassanidische Perserreich erobert hatten. Zu dieser Zeit, in die auch die große und die kleine Kyz-Kala datieren, fungierte der Gelehrte Elias von Merw als nestorianischer Erzbischof von Merw. Der persische General Ab Muslim, mit dessen Hilfe die Abbasiden in dieser Stadt gegen die Umayyaden revoltierten, stammte aus Merw. Die Stadt war unter al-Ma'mn (813–833) Hauptstadt. In diese Zeit fällt der Bau befestigter Burgen (Rabat), zweier buddhistischer und eines christlichen Klosters.
Merw wurde 1037 von den Seldschuken erobert und von Tschaghri Beg zur Hauptstadt des Ostens erhoben. Der Schwerpunkt der Stadt verschob sich westwärts, zu einem Ort, der heute Sultan-Kala genannt wird. Dieser befestigte Platz hat ein unregelmäßig rechteckiges Layout. Dort finden sich das imposante Mausoleum des Sultans Ahmad Sandschar (gest. 1157), welcher ebenfalls in Merw residierte, und die Zitadelle Schahriyar-Ark aus dem 11. Jahrhundert. Auch das Mausoleum von Mohammed Ibn Said, das Viertel der Töpfer und andere Ruinen in den Vororten stammen aus dieser Epoche.
Bei der Eroberung unter dem Mongolen Tolui Khan, Sohn des Dschingis Khan, im Jahre 1221 wurde die blühende Metropole zerstört und die Bevölkerung fast vollständig ermordet. Nach Meinung einiger Historiker wurden im Zuge der Belagerung mehr als 1 Million Menschen getötet, mehrere Hunderttausend davon Flüchtlinge, die in die Stadt geflohen waren. Damit ist die Belagerung eine der blutigsten Eroberungen der Weltgeschichte. Davor war Merw ein wichtiges Zentrum der Choresm-Schahs. Es erfolgte nur ein teilweiser Wiederaufbau, dessen südlich von Sultan-Kala gelegene Ruinen als Abdullah-Khan-Kala bekannt sind.
Merw wurde vom mongolisch-turkmenischen Eroberer Timur im Jahre 1380 erneut geplündert. 1505 besetzten die Usbeken die Stadt und fünf Jahre später wurde sie wieder von Persien erobert, das bis 1524 und dann erneut von 1601 bis 1747 dort herrschte. Der Ort verlor nun jede Bedeutung.
Gezwungen von den Persern mussten die Turkmenen im 19. Jahrhundert ihre Heimat verlassen und im östlichen Chorasan und Transoxanien siedeln, also auch bei Merw. Ab 1823 gehörte Merw zum Khanat Chiwa. Nach kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Persien und den Turkmenen kam der Ort 1883 durch General Komarow unter russische Herrschaft. 1884 wurde etwa 30 Kilometer westlich ein russisches Militär- und Verwaltungszentrum gegründet, das ebenfalls den Namen Merw erhielt; seit 1937 ist die turkmenische Namensform Mary offiziell.

Es gibt die große und die kleine Kyz-Kala (Jungfrauenschloss). Die beiden befestigten Gebäude wurden bereits im frühen Mittelalter errichtet - im 6. oder 7. Jahrhundert.
Man nimmt an, dass es sich dabei um Festungen oder Paläste der hier ansässigen Fürsten handelte.
Heute erinnern nur noch Reste von Lehmmauern an die einstige Pracht. Immerhin finden Restaurierungsarbeiten statt...

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Dossier Turkmenistan
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APN Canon EOS 7D Mark II
Objectif 17-50mm
Ouverture 8
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Focale 33.0 mm
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