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die Oude Kerk im Laufe der Jahrhunderte

die Oude Kerk im Laufe der Jahrhunderte

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anne47


Premium (World), Köln

die Oude Kerk im Laufe der Jahrhunderte

Delfter Ansichten -9-
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de Oude Kerk
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Traum und Wirklichkeit
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ein Haus in der Kirche
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Die Wurzeln der Oude Kerk gehen auf ein Tuffsteingebäude aus dem Jahr 1050 zurück.
Knappe 200 Jahre später beginnt eine erste Phase des Ausbaus. Es ist die offizielle Geburtsstunde der Oude Kerk, der ältesten Kirche Delfts.
Die Oude Kerk in Delft hatte es von Anbeginn nicht einfach. Auf Zeiten des Wachstums, der Erneuerungen oder Erweiterungen folgte ein Rückschlag. Mitten in den Erweiterungsarbeiten im 16. Jahrhundert, verwies der Stadtbrand die alte und die neue Kirche in ihre Schranken. Die finanziellen Mittel waren erschöpft, die ursprünglich vorgesehenen Erweiterungsmaßnahmen Makulatur.

30 Jahre später machte der erste Bildersturm auch vor der Alten Kirche nicht Halt. Jeglicher Kirchenschmuck wurde dabei verwüstet oder entfernt, selbst die Orgeln blieben von der Zerstörungswut des Mob nicht verschont. Als sich Delft 1572 für die Seite der calvinistischen Rebellen und gegen den erzkatholischen, spanischen König entschied, wurde aus der einstigen katholischen endgültig eine protestantische Kirche.

Kaum dass sich die Oude Kerk von den politisch-religiösen Erschütterungen erholt hatte, erfolgte mit der Explosion des Schießpulverlagers im Jahr 1654 das nächste Desaster. Der sogenannte Delfter Donnerschlag hinterließ einen riesigen Glasscherbenhaufen. Mangels finanzieller Mittel ersetzte man die zu Bruch gegangenen bunten Kunstwerke durch einfaches Glas oder mauerte die Fensteröffnungen kurzerhand zu.

Zur Jahrhundertwende 1800 jagte eine Hiobsbotschaft die nächste. Es begann damit, dass an mehreren Stellen die schweren, im Boden eingelassenen Grabplatten und mit ihnen Teile des Kirchenbodens absackten. Viele Gräber mussten geräumt werden, bevor der Untergrund stabilisiert werden konnte. Offensichtlich hatten die Baumeister die Tragkraft des Untergrundes deutlich unterschätzt. Kurze Zeit später marschierten die französischen Truppen in Delft ein. Im Namen der “égalité” ruinierten die Gamaschenträger nahezu alle Grabplatten und Epitaphe bis zur Unkenntlichkeit. Von den einstmals 250 Grabtafeln entkamen nur sechs Stück der Zerstörungswut.

Der Zahn der Zeit ging an der Alten Kirche nicht spurlos vorüber. Zu allem Unglück stand 1921 die Oude Kerk lichterloh in Flammen. Das Inferno war dermaßen verheerend, dass erst drei Jahre später das liturgische Leben wieder aufgenommen werden konnte. Zur Finanzierung mussten notgedrungen die Kirchenbänke und die wertvollen Kronleuchter versetzt werden.

Im 19. Jahrhundert stand der Turm der Oude Kerk, der "Schiefe Jan" dann kurz vor dem Aus. Unter der Bevölkerung wuchs die Angst, dass der Turm umkippt. Glücklicherweise gelang es Statikern und Architekten den Stadtrat von einer ausreichenden Stabilisierung zu überzeugen. Der Abriss wurde abgewendet. Seither behält man den steinernen Riesen genauestens im Blick. Die 9000 kg schwere Bourdon- bzw. Trinitasglocke ist deshalb heute nur noch in Aktion, wenn Staatstrauer angesagt ist bzw. wenn ein Mitglied der niederländischen Königsfamilie in der nahe gelegenen Neuen Kirche am Marktplatz zu Grabe getragen wird. Ansonsten wird sie zu jeder vollen Stunde nur noch “angehämmert”

Im 20. Jahrhundert durchlief die Alte Kirche weitere Renovierungsphasen, wobei man auch einen neuen Anlauf mit Buntglasfenstern wagte, so dass heute 27 wunderschöne Glasmalereien mit sowohl biblischen als auch historischen Motiven zu bewundern sind

https://www.inreiselaune.de/delft-und-die-alte-kirche-oude-kerk/

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