Die Pflege der Federn
Die meisten Vogelarten besitzen an der Wurzel ihres Schwanzes eine besondere Drüse: die Bürzeldrüse. Sie sondert ein öliges Sekret ab, das die Vögel mehrmals am Tag mit dem Schnabel auf ihrem Gefieder verteilen. Dieses Bürzelöl dient unter anderem dazu, das Gefieder zu pflegen, es zu fetten und wasserabweisend zu machen. Doch der Geruch dieses Sekrets weckt schon länger den Verdacht, dass das Bürzelöl noch weitere Funktionen haben könnte, über die bisher wenig bekannt ist.
Um dies aufzuklären, haben Leanne Grieves von der McMaster University in Kanada und ihre Kollegen die Daten von insgesamt 55 Studien ausgewertet, die sich mit dem Bürzel-Sekret und seiner Zusammensetzung befassen. Vor allem saisonale Schwankungen in der chemischen Komposition des Bürzel-Öls sollten dabei Aufschluss über seine Funktion geben. Die Idee der Forschenden: Wenn das Bürzel-Sekret während der Brutzeit der Vögel geruchsintensiver ist, könnte das auf eine Funktion des Öls zur Tarnung der ungeschützten Jungvögel vor Raubtieren hindeuten. Ein geschlechtsspezifischer Unterschied in der Zusammensetzung, speziell während der Paarungszeit, würde hingegen die Hypothese der kommunikativen Funktion des Geruchs-Öls stützen.
Bürzel-Sekret zur Tarnung des Nests
Die Studien, die sich mit saisonalen Schwankungen der Zusammensetzung des Bürzelsekrets beschäftigten, bestätigten eine zeitbedingte Schwankung bei 95 Prozent der untersuchten Vogelarten. “Saisonale Veränderungen in der chemischen Zusammensetzung des Bürzelöls waren nahezu allgegenwärtig”, berichten Grieves und ihre Kollegen. Insbesondere während der Brutzeit enthielt das Ölsekret der Vogeleltern deutlich mehr des organischen Moleküls Diester. Dieses verdunstet langsamer, verändert die Duftmarke des Nests und kann es daher eher vor Fressfeinden verbergen, vermuten die Forschenden.
Das Forschungsteam sah sich auch den Zusammenhang zwischen dem Bürzelöl und der Position der Vogelnester genauer an. Tatsächlich traten jahreszeitliche Unterschiede vor allem bei Bodenbrütern, wie beispielsweise Küstenvögeln, auf. Woran das liegen könnte, erklärt Koautor Marc Gilles von der Universität Bielefeld: “Bodenbrüter sind gegenüber Räubern wie Füchsen, die sich am Geruch orientieren, natürlich besonders gefährdet, weil ihr Nest so leicht zugänglich ist. Eine geruchliche Tarnung würde hier höhere Überlebenschancen für die Jungtiere bedeuten”. Auffallend auch: Bei den Vogelarten, bei denen beide Partner brüten, enthielt das Bürzel-Sekret bei beiden Geschlechtern gleich viel Diester. Brütete hingegen nur das Männchen oder nur das Weibchen, duftete ihr Bürzel-Öl entsprechend stärker.
Erkennung von Partnern durch Bürzel-Sekret
Insgesamt zeigten sich geschlechtsspezifische Unterschiede aber deutlich seltener als saisonabhängige Schwankungen. Die Studien zeigten bei rund 47 Prozent der untersuchten Vogelarten Abweichungen zwischen Vogelmännchen und -weibchen. Auch hier vermuten die Forschenden einen Zusammenhang: “Wenn wir Unterschiede zwischen den Geschlechtern gefunden haben, traten diese vor allem während der Paarungszeit auf”, berichtet Gilles. Dabei war das Sekret von Weibchen meist mit einer deutlich größeren Fülle und Vielfalt an chemischen Verbindungen assoziiert.
Sie vermuten, dass damit eine erhöhte weibliche Empfänglichkeit ausgedrückt werden könnte. Aber die Veränderung des weiblichen Bürzelöls könnte auch der territorialen Duftmarkierung oder der Erkennung zwischen Mutter und Nachwuchs dienen. Tatsächlich wird in einigen Studien die chemische Zusammensetzung des Sekrets auch mit der Ausprägung des Immunsystems assoziiert. So könnten Vögel anhand der Gerüche erkennen, wie hoch der Grad der Verwandtschaft zwischen ihnen ist. Dies gibt den Vögeln Hinweise darauf, ob ein potenzieller Partner genetisch kompatibel genug ist um gesunden Nachwuchs zu zeugen.
Quelle: Natur.de
Richard Schult 25/11/2024 18:18
Sehr schönes Möwenportrait in sw. Die besonderen Stärken von Sw in Hinsicht auf die Herausarbeitung von Strukturmerkmalen etc. finde ich hier bestens zur Entfaltung gebracht. Sehr interessant Dein ausführlicher Kommentar zur Bürzeldrüse. Bisher scheint man aber über den Potentialis in der Funktionsanalyse nicht hinausgekommen zu sein.VG Richard
Steffen Mahler - mopped-man 24/11/2024 19:11
Was sind denn Ferdern? :-)Der Text ist sehr interessant und das Foto durch Pose und perfekte S/W-Darstellung richtig gut gelungen.
LG Steffen
Manfred Hentschke 23/11/2024 19:28
Schöne Szene aber Federpflege muss einfach sein!Ein passender Beitrag zum Thementag.
Gruß Manfred
foto-frontal 23/11/2024 16:48
Die Nähe lässt die Details im Federkleid bestens erkennen. Durch die gelungene S/W Umsetzung lenken keine Bereiche von der Federpflege ab. Sehr schöne Freistellung.VG Roland
Majid Samadi 23/11/2024 13:03
Eine tolle Portrait in SW! LG MajidBirgit Pustelnik 22/11/2024 18:22
Klasse, diese Nähe, eine schöne Aufnahme von der Gefiederpflege.In SW kommen die Strukturen und feinen Details besonders gut zur Geltung.
LG Birgit
aposab1958 22/11/2024 18:00
die Schärfe ist einmalig! top kommt da sGefieder zur Geltung--und dann so kleine Wassertröpfchen..fein wirkt die Gefiederstruktur so in SWund dazu so interessante Infos!!
einfach klasse
LG Sabine
-ansichtssache- 22/11/2024 16:36
Ich bin immer wieder fasziniert von der Detailtreue deiner Wildlife-Teleaufnahmen.Er wirkt völlig 'versunken' in seine Gefiederpflege. Sehr schöne Szene!
LG Danny
Vogelfreund 1000 22/11/2024 15:26
Eine Schöne Nahaufnahme der Möwe,Gerade bei Wasservögel muß das Gefieder immer in Ordnung sein .
gruß franz
Iris Haubold 22/11/2024 14:30
Sehr schön in sw dargestellt, klasse. LG, IrisDirk-E 22/11/2024 13:25
Klasse fotografiert - sieht super aus in SW!VG Dirk