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Die Poesie des Frühlings ….

Die Poesie des Frühlings ….

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Die Poesie des Frühlings ….

… kann sich auch mal in einem anderen Kleid zeigen, wie hier Anfang Mai bei unserem letzten 5 tägigen Winter Wildlife- und Fotoworkshop im Nordskandinavischen Gebirge.
Es ist sicherlich eine andere Art von Frühlingsbild, welches in einem großen Gegensatz zu den schön und klassischen Mainstream Frühlingsbildern in Zentraleuropa steht.
Es ist eine Natur die ihre extremen Gegensätze in sich trägt und dich dies auch mal überraschend spüren lässt. Sie zeigt sich extrem schroff, grob und rauh und ist gleichzeitig so fragil und zerbrechlich. Sie wandelt sich zu jedem Augenblick, prüft sich immer wieder auf das neue und nimmt dich auch ungefragt mit auf diese Reise, deren ausserordentlichen Spannung in ihrer beständigen Unbeständigkeit liegt.

Das faszinierende an diesen Plätzen ist ihre Unerreichbarkeit mit dem Auto - und somit macht man mit der Natur irgendwie immer ein fairen Deal. Denn um solche Orte zu sehen und zu erleben ist man "gezwungen" eine Gegenleistung zu erbringen - meist in einer angenehm fordernden körperlicher Form. Als Nachtisch für die Anstrengung gibt es dann auch noch einen wunderbaren Schlaf, der in seiner Vollendung nicht von dieser Erde zu kommen scheint.

Der Ort heißt Çaomi, was so viel bedeuten soll wie „der See der enger wird“. Das Foto wurde auf ca. 1100 m Höhe einer Fjäll-Kuppe gemacht.
Überall kamen schon die klassischen skandinavischen Zwergsträucher, Moose und Landkartenflechten zum vor scheinen, wie hier auf diesem Bild. Die Spuren ganz vorne im Schnee stammen übrigens von Rentieren. Ich hab mich also nicht wie beim Schlamm catchen im letzten Schneesulz gesühlt …
Die Hocheben und Seen liegen so um 600-800 Meter und sind jetzt die Plätze für das große Kalben der Rentiere.
Elche, Adler, Schneehühner und Füchse sind zahlreich unterwegs und die vielen Spuren des Vielfraß ließ ahnen, das auch die großen Jäger wieder erwacht waren.
Die Temperaturen lagen Nachts bei -10 Grad und tagsüber im Sonnenschein bei +10 - 12 Grad. Man braucht nur eine warme einsame Hütte, gutes Essen und 1A Ausrüstung. Wenn man nie hungrig ist und nie friert hält man es selbst im antarktischen Sturm zwischen 2 Millionen Pinguinen lächelnd aus - und in Lappland erst recht …
Die Natur polarisiert aber ich hoffe das Bild gefällt trotzdem.

Dank nochmals an die Gruppe
Lappland Gebirge, Mai, Kaitumjauregebiet mit Canon 5D MII, 16mm L2,8

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