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Die Sankt Sebastianskapelle von Rinnen

Die Sankt Sebastianskapelle von Rinnen

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Lutz Bittag


Premium (World), Bad Schmiedeberg (Sachsen-Anhalt)

Die Sankt Sebastianskapelle von Rinnen

Als Sonntagskirche gibt es heute bei mir die kleine Sankt Sebastianskapelle von Rinnen in Tirol zu sehen, die man so vor dem großen Hotel und Restaurant Thaneller kaum noch wahrnimmt.
Mir war diese ein Stopp wert.
Rinnen ist ein Ortsteil von Berwang in der Tiroler Zugspitzarena.

"Die Sebastianskapelle in Rinnen wurde zu Beginn des 17. Jh. erbaut. Bet- und Altarraum sind durch einen runden Bogen verbunden und mit einer Holzfederdecke geschlossen. Der Hochaltar zeigt in der dekorativen Art charakteristische Architektur um 1640. Das Altarbild stellt die Madonna mit Kind dar, umgeben von Rosenkranzmedaillons mit Szenen aus dem Leben Mariens von der Verkündigung bis zur Krönung. Seitlich unter Baldachinschnörkeln stehen links die hl. Katharina und rechts die hl. Barbara, im Aufsatz Maria mit dem Kind, auf den seitlichen Giebelstücken zwei Engel. Die auf dem Tabernakelsockel stehende Sebastiansstatue wurde 1637 von der Rinner Bevölkerung gestiftet. Die Figuren sind im Stil des Adam Payr geschnitzt.
Der linke Seitenaltar mit einem baldachinartigen Gebälk (um 1750) besitzt das Gemälde "Beweinung Christi", um 1690, und das Oberbild des hl. Aloisius. Den rechten Seitenaltar ziert das Gemälde "Krönung Mariens mit Sebastian und Rochus" von Paul Zeiller aus dem Jahre 1698 (bez..: "Paul Zeiller invenit Ao 1698"). Im Oberbild ist der hl. Ignatius dargestellt. Beide Aufbauten dürften aus Berwang stammen (Mang Anton Stapf, 1746). Die Kreuzwegbilder stammen aus dem Ende des 18. Jh. Das Gnadenbild "Mariahilf" ist "1712" bezeichnet."
Quelle: tiscover

Commentaire 3

  • kaer 14/10/2019 4:10

    Rinnen! Als ich als 6-jähriges Kind 1941 mit meiner Schwester und Mutter von Berwang kommend den kleinen Flecken Rinnen zu Fuß besuchten, war dies für mich, der ich aus einer Großstadt kam, ein Bild der Armut. Kleine schindelgedeckte Häuser mit den typischen Steinen auf dem Dach, um die Häuser nur wiesenartiges Grünland ohne Gärten, barfuß gehende Kinder, die schon längere Zeit weder Kamm noch Waschlappen gesehen hatten und uns Städter "aus dem Reich" anschauten, als kämen wir von einem anderen Stern Ich beschreibe das nicht, um die Bevölkerung des tiroler Alpenraums zu erniedrigen, sondern weil es so war, hier herrschte bitterste Armut. Der Weg von Berwang nach Rinnen war ein Karrenweg, geschottert, ich glaube, ein Auto war damals in Rinnen noch nicht erschienen, der Weg weiter nach Namlos eigentlich nur eine Viehtrifft.  Da meine Schwester eine Tbc durchgemacht hatte, hielten wir uns zu ihrer Rekonvalescenz 6 Wochen in Berwang auf, für mich eine herrliche unvergessliche Zeit mit unauslöschlichen Eindrücken.
    Aber wenn ich Dein Bild sehe, denke ich an die damalige Armut, von der glücklicherweise nichts mehr zu spüren ist. Aber das Pendel ist zur anderen Seite umgeschlagen, moderne Hotelbauten erschlagen die historischen Ortskerne und nehmen auf historische Ensembels keine Rücksicht, im Gegenteil, Altes muß ihnen weichen.
    vg kaer