Ulrike Sobick


Premium (Pro), Bonn

Die Schöne vom Wegesrand

Vormittags öffnen sich die Blütenköpfe dieses schönen "Un"Krautes.
Die Gemeine Wegwarte.
Stamm-Mutter von Chicorée und Radicchio.
Vormals als Ersatzkaffee ("Zichorienkaffee" = "Muckefuck")

In der Pflanzenheilkunde findet sie seit dem Mittelalter bei Magen-, Darm- und Lebererkrankungen Anwendung.

Um die schöne himmelblaue Wegwarte ranken sich Sagen und Legenden - nicht nur gute.
So ist sie der Legende nach eine verzauberte Jungfrau, die am Wegrand auf die Rückkehr ihres geliebten Ritters wartet. Als dieser aus dem Krieg nicht zurückkehrt und die Jungfrau sich weigert ihre Hoffnung aufzugeben, verwandelt sie der Himmel in eine Wegwarte. So wartet sie noch heute.
So ist sie einerseits ein Symbol für Liebe und Treue.
Andererseits war sie Inhalt des Korbes (Schabab) neben anderen unliebsamen Blumen (Kornrade, Kornblume, Schafgarbe...) eines jungen Mädchens,
das einem jungen Mann auf freundliche Weise abweisen wollte
("einen Korb geben").

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