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die St. Cosmae-Nicolai Kirche

in Stade ...


Fast so alt wie Stade ist die St. Cosmae-Kirche und prägt zusammen mit St. Wilhadi bis heute das Bild der Stadt. Wie seit Jahrhunderten überragt St. Cosmae die weltliche Macht und ist noch immer höher als das benachbarte Rathaus.

Der volle Name unserer Kirche lautet Ss. Cosmae et Damiani, sie wird in Stade meist kurz St. Cosmae-Kirche genannt. Woher der Name stammt? Die syrischen Zwillingsbrüder Cosmas und Damian wurden als Heilige verehrt, da sie als Ärzte die Menschen unentgeltlich behandelten. Sie starben im Zuge der Christenverfolgung im Jahr 303 als Märtyrer.

Der Bremer Erzbischof erhielt 1063 die Grafschaft Stade als geistliches Lehen, die Stader Grafen blieben die weltlichen Herren. Sie waren Kaiser Otto I. verwandtschaftlich verbunden, der Cosmas und Damian sehr verehrte. So wurde die dem Rathaus benachbarte Kirche Ss. Cosmae et Damiani genannt. Erstmals erwähnt 1132 wurde dieser Name unserer Kirche in der Stiftungsurkunde des Praemonstratenserklosters St. Georg.

Übrigens ging maßgeblich von den Mönchen dieses Stiftes einige Jahrhunderte später die Reformation in Stade aus. Der Übergang von der katholischen zur lutherischen Lehre vollzog sich schrittweise und ohne große Konflikte. Schon im Frühjahr 1520 findet man den Praemonstratenser Johannes Ossenbrügge in den Immatrikulationslisten von Wittenberg, wo Luther lehrte. Ossenbrügge war einer der beiden ersten lutherischen Geistlichen in Stade. Der andere hieß Johannes Hollmann. Beide sind für 1522 bzw. 1523 als lutherische Prediger an St. Nicolai nachzuweisen. Johannes Hollmann heiratete 1522 und wurde 1529 1. Prediger an St. Cosmae (sogenannter Rector). Somit kann man sagen, dass St. Cosmae seit 1529 eine evangelisch-lutherische Kirche ist - nur zwölf Jahre nach Luthers Thesenanschlag in Wittenberg!

Schon für das 9. oder 10. Jahrhundert geht man an der Stelle von St. Cosmae von einem romanischen Vorgängerbau aus. Die einstige Ratskapelle der Stader Grafen hat viele Umbauten erlebt und stammt in ihrer heutigen Gestalt als Backsteingotikbau aus dem 13. Jahrhundert, als man hier einen backsteinernen einschiffigen Saalbau errichtete, der bald mit zwei kurzen Kreuzarmen, einem langgestreckten Altarraum, einer Vierung und einem achteckigen Vierungsturm versehen wurde, der bis heute eines der Wahrzeichen der Stadt ist.

Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche durch Nebenräume am Altarraum angebaut, 1604 folgte das Brauthaus, die Ostfassade erhielt im 17. Jahrhundert ihre dreigiebelige Fassade. Das Innere der St. Cosmae-Kirche wurde beim großen Stadtbrand von 1659 fast völlig zerstört, genauso der Turmhelm. Ratszimmermeister Andreas Henne, der den Wiederaufbau leitete, gab auch dem neuen, 1684 fertig gestellten Turmhelm seine charakteristische barocke Form, die ihn bis heute unverwechselbar macht.


Brunnen ...
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