Die Villa Schmidt
Rheinpromenade
Kehl
Die Villa Schmidt unmittelbar am Rheinufer neben Europa-Hochhaus
und Europa-Brücke gilt als gelungenes Beispiel eines aufwändig
gestalteten Wohnhauses des gehobenen Bürgertums Anfang des 20.
Jhs.. Das Gebäude wurde 1914 erbaut durch Ludwig Schmidt,
seinerzeit Kommandant der Garnison in Kehl, welche insbesondere
die Brücke über den Rhein zu schützen hatte. Errichtet wurde das
Gebäude auf den Grundmauern der ehemaligen Südbatterie, Teil der
1861 errichteten Verteidigungsanlage der Eisenbahnbrücke.
Vor dem Bau der Villa diente das Gelände den Betriebsstätten
der Mittelbadischen Eisenbahn Aktiengesellschaft.
Ludwig Schmidt, verheiratet mit Agnes Schmidt, geb. Trick, war auch
Schwiegersohn von Ludwig Trick (1835 - 1900), Zellstofffabrikant,
später auch selbst Geschäftsführer der Trickzellstoff-Werke, seinerzeit
mit 500 Arbeitern einer der größten Arbeitgeber der Region, und gehörte zur
"High Society" von Kehl und Straßburg. Die Familie Schmidt bewohnte das
Gebäude bis 1944. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg schwer
beschädigt. Die Trick Zellstoff-Werke wurden so stark zerstört, dass
nach dem Krieg eine Produktion nicht mehr fortgeführt wurde.
Von 1945 bis 1992 diente das Gebäude der französischen
Militärverwaltung, denn so lange waren auch viele französische Soldaten
in Kehl stationiert. Im Zuge der Arbeiten zur gemeinsamen
Landesgartenschau in Kehl und Straßburg 2004 wurde das Gebäude
wieder renoviert. Dabei wurde ein unterirdischer Tunnel entdeckt, der zu
den ehemaligen Befestigungsanlagen Kehls gehörte. Heute dient das
Gebäude der Gastronomie. Die Villa Schmidt steht unter Denkmalsschutz.
Ein anderes Zeit"dokument" aus dieser Zeit das Denkmal des
14. Badischen Pionier-Regiments, das in der von Ludwig Schmidt
geleiteten Garnison untergebracht war. Das Leben der Pioniere fand
mit Gewissheit nicht in solch einer prunkvollen Umgebung wie
der Villa Schmidt statt:
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