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Die wahren Herrscher …

Die wahren Herrscher …

24 029 110

Die wahren Herrscher …

... dieser Erde entdeckt der Mensch, wenn er den gut gefüllten Gesellschaftsboulevard verlässt und freudig rechts oder links in den dunklen und weglosen Wald abbiegt.
Hier entdeckt man ein Land in dem andere Mächte als die der Börse und des Dollars herrschen. So mächtig, so schön und so fordernd, das sie es schaffen in kürzester Zeit unsere zivilisierte Welt vergessen zu machen.

Man trifft auf mächtige Herrscher, die das Gesicht des Planeten schleifen und verformen, spalten und zerreiben, zerfräßen und zersetzen.
Geschickt arbeiten sie zusammen um große Werke zu schaffen oder um sich große Schlachten zu liefern.
Die Mächtigsten unter ihnen sind sicherlich der Wind und das Wasser, das Feuer und das Licht.

Die unauffälligeren Meister sind die Nacht und ihre Schatten, die Stille und die Kälte.
Zusammen herrschten sie über alle Geschöpfe der Erde, über die Jahreszeiten und das Antlitz der Welt.
Großzügig können sie dir alles geben, dir aber auch alles nehmen - wenn sie dich prüfen.
Sie schenkten Leben - und lassen sich bezahlen mit dem Tod.
Es gibt für sie keine Grenzen, außer jene die sie sich selber schaffen.
Und trotzdem kann man sehr gut mit ihnen auskommen, wenn man lernte sie in sich auf zu nehmen.

Sie sind oft zu spüren und zu sehen und wenn sie scheinbar unsichtbar sind, so sind sie doch immer da - wie das Wasser, welches sich geschickt im Boden des Strandes versteckte kann oder der Wind, der dem See den Spiegel schenkt aber hinter dem Berg mit allem spielte was sich aus dem Erdreich kommend gegen den Himmel erhebt.

Jeder Einzelne hatte fast unerschöpfliche Möglichkeiten seine Macht und Schönheit auszuleben.
Der warme Regen ist auch die kalte Flut, der laue Sommerwind oft ein eisige Schneesturm und das lebensspendende Wasser gerne mal das todbringende Eis.
Sie zeigten ihre tausend Gesichter - oft unerwartet und fast niemals nur alleine.

Und so steht mach einer auf einem riesigen See dessen mächtiges Eis blau schimmerte und so klar ist, wie eine wolkenlose Winternacht über der weiten Tundra des Nordens.
Das Licht hatte seine tägliche Arbeit verrichtet und überlässt das Land langsam den langen Schatten. Sie legten sich schleichend und dunkel über die weiten Wälder und die großen Seen. Die Berggipfel leuchten so warm wie die goldrote Glut eines erloschenen Feuers.
Die Kälte betritt die Bühne.
Sich ihrer Stärke bewusst, demonstriert sie jedem, wie warmer Atem - zähflüssig wie ein Flaschengeist - aus dem Mund kriecht kann.
Der Riss im Eis scheint bis zum Horizont zu laufen … unter dem Nebel hindurch und niemand weiß wo er endet.
Immer weiter versucht man in die Stille hinein zu hören … immer tiefer … aber nichts dringt an das Ohr. Absolut nichts …

Im Rausch der eigenen Phantasie drückt man den Auslöser …. KLICK …

Freundlichen Dank an Uschi D. für den Votingvorschlag ...

Lappland Ende Januar 2014, -37 Grad, Laponia / Stora Sjöfallet,
Kein Mensch, kein Auto, kein Laut …. nur das vereinzelte knacken des Eises :-)

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